Man showing male and female symbols on wooden cubes. Concept of gender equality
©andranik123 – stock.adobe.com
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Weltfrauenwoche

Höhere Lohnfairness in der Schweiz

Am Samstag hat die Weltfrauenwoche des ORF Vorarlberg begonnen. Ein wichtiges Thema ist dabei natürlich das Einkommen. In der Schweiz werden öffentliche Aufträge nur noch an Firmen vergeben, die nachweislich weniger als fünf Prozent nicht erklärbare Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau haben.

An der Universität St. Gallen wird anhand von statistischen Kriterien überprüft, wie gerecht Firmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlen. Dafür werden anonymisierte Personaldaten herangezogen. Das Unternehmen Helvetia Versicherung bemüht sich seit mehr als fünf Jahren um Diversität. „Vorteile sind sicher mehr Perspektiven, mehr Backgrounds, verschiedene Erlebnisse, Erfahrungen und Skills. Wir fördern zum Beispiel auch den Quereinstieg sehr“, sagt Senada Kadic, Employer Branding Vielfalt bei Helvetia Versicherung.

Gleichstellungsinitiative in der Schweiz

In der Schweiz werden öffentliche Aufträge nur noch an Firmen vergeben, die nachweislich weniger als fünf Prozent nicht erklärbare Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern haben.

„Vielfältige Teams funktionieren besser“

Auch in der St. Galler Kantonalbank setzt man auf Gleichstellung, nicht nur weil es von der Eidgenossenschaft gefordert wird. Hier wird darauf geachtet, dass Chancengleichheit sichergestellt wird und dass es vielfältige Teams sind. „Wir sind überzeugt davon, dass vielfältige Teams besser funktionieren und erfolgreicher sind“, erklärt Claudia Stacher, die Leiterin des Personalservice der St. Galler Kantonalbank.

Aktuell ist die Gleichstellung nur in Firmen mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Pflicht, aber auch kleinere Unternehmen können ihr Gehaltssystem analysieren. „Wenn ich als kleiner Handwerksbetrieb nach außen zeigen kann, dass ich das Thema ernst nehme und mich für Lohngleichheit einsetze, habe ich einen Pluspunkt am Arbeitsplatz um qualifiziertes Personal zu bekommen“, sagt Gudrun Sander, die Direktorin des Kompetenzzentrums für Diversity an der Universität St. Gallen.

Erste Gespräche zwischen Uni St. Gallen und Stadt Bregenz

Lohnkürzungen bei bestehenden Beschäftigungsverhältnissen gab es keine. „Es geht mehr bei Neueinstellungen darum, dass man nicht unbewusst einer gewissen Person einen besseren Lohn gibt als anderen. Es hat wirklich mehr Lohnfairness gebracht“, sagt Sander.

Auch die Stadt Bregenz will gerechter entlohnen. Erste Gespräche mit der Universität St. Gallen laufen bereits.