Katze am trinken
imago images/Bihlmayerfotografie
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Chronik

Immer mehr Haustiere haben Diabetes

Nicht nur Menschen erkranken an Diabetes, auch immer mehr Hunde und Katzen leiden darunter. Dahinter stecken oft die gleichen Ursachen: Ungesundes Futter in Kombination mit zu vielen Leckerlis. Es gibt aber kein Grund zur Sorge, auch diabetischen Haustieren kann gut geholfen werden.

Auch bei Tieren gibt es zwei Formen von Diabetes – Typ 1 und Typ 2. Während Typ 1 genetisch bedingt ist und meistens bei Hunden vorkommt, hängt Typ 2 auch mit dem Lebensstil zusammen und tritt deshalb vielfach bei übergewichtigen Haustieren auf. Gerade bei Katzen kommt dieser Diabetes-Typ vielfach vor. Auffallend ist, wie bei den Menschen wird Diabetes auch bei Haustieren immer öfters diagnostiziert, erklärt Tierärztin Eva Kaufmann.

Hund mit Süßigkeit
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Ein ungsunder Lebensstil fördert auch bei Haustieren Diabetes-Erkrankungen.

Zu viele Leckerlis unterstützen Diabetes

Auf der einen Seite werden die Tiere Zuhause einfach besser beobachtet als früher und Kontrollen in den Tierarztpraxen werden regelmäßiger durchgeführt. Auf der anderen Seite werden die Haustiere vielfach aber auch einfach zu sehr verwöhnt. Auch wenn es die Besitzerinnen und Besitzer gut meinen, zu viele Leckerlis, zu viel ungesundes Futter schadet den Tieren, das ist wie bei Kindern mit Süßigkeiten, so die Tierärztin.

Großer Durst und Heißhunger als Anzeichen

Tierhalterinnen und Tierhalter erkennen in den meisten Fällen am Futternapf, dass etwas nicht stimmt. Zu den typischen Alarmsignalen gehören großer Durst verbunden mit viel Harndrang und ständigem Heißhunger, so Kaufmann. Gleichzeitig verlieren sie spürbar an Gewicht, trotz gutem Appetit. Gerade bei Hunden können aber auch Fellveränderungen oder getrübte Augen Folgen von Diabetes sein. Bei Katzen verändert sich hingegen der Gang, erklärt Kaufmann.

Wenn die Besitzerinnen und Besitzer diese Symptome erkennen, sollten sie direkt zum Tierarzt. Mit einem Blut- und Urintest wird dann festgestellt, ob der Blutzuckerwert tatsächlich erhöht ist. Ist das der Fall, muss auf spezielles Diabetikerfutter umgestellt werden, zudem werden den Tieren zweimal täglich Insulin-Spritzen verabreicht.

Hund mit Kuchen
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Ausnahmen sind vor allem bei Hunden nicht mehr erlaubt.

Katzen stark im Vorteil

Wie bei Menschen mit dieser Krankheit ist auch bei Tieren Disziplin beim Essen sehr wichtig. Wobei hier gibt es eindeutig Unterschiede zwischen Hunden und Katzen. Ein Hund sollte nur noch zweimal am Tag gefüttert werden, Leckerlis oder ein Snack zwischendurch sind verboten. Da darf nichts mehr zufällig vom Mittagstisch auf den Boden fallen, lacht die Tierärztin aus der Tierarztpraxis Zohmann in Hard. Eine Katze hat es da leichter, auch wenn sie nur noch spezielles Futter bekommt, sie darf weiterhin essen wann sie will. Problematisch ist es jedoch bei Freigängerkatzen, die essen vielfach auch auswärts, das kann schlichtweg nicht verhindert werden, da sind die Kontrollen laut Kaufmann umso wichtiger.

Katzen haben Chance auf Heilung

Während Hunde das ganze Leben lang mit der Stoffwechselstörung leben müssen, gibt es bei Katzen die Chance auf Heilung. Wenn die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert wird, kann sie bei fast jeder zweiten Katze reversibel, also rückläufig, sein.

Katze
ORF
Sowohl die Tiere als auch die Besitzerinnen und Besitzer gewöhnen sich rasch an den neuen Alltag.

Insulin, Diätfutter und Kontrollen entscheidend

Diabetes ist auch bei Haustieren kein Todesurteil, damit können die Tiere aber auch die Besitzerinnen und Besitzer gut leben. Voraussetzung dafür ist natürlich eine gute Insulin-Einstellung verbunden mit Diät-Futter und regelmäßigen Kontrollen. Bedacht werden muss jedoch, dass eine derartige Krankheit natürlich auch mit Kosten verbunden ist. Zudem braucht es bei Urlauben oder ähnlichem eine gute Planung. Chronische Erkrankungen sind eine Umstellung, das ist völlig klar, fasst Kaufmann zusammen, aber Tier und Mensch gewöhnen sich schnell an den neuen Alltag.