Dichter Verkehr S16
ORF Vorarlberg
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Verkehr

Große Ernüchterung nach Pilotversuch im Klostertal

Nach dem Pilotversuch am Samstag im Klostertal, bei dem ein künstlicher Stau durch eine provisorische Ampel erzeugt wurde, laufen die Auswertungen noch, heißt es aus dem Landhaus. In den nächsten Tagen wollen sich die Verantwortlichen von der Stadt Bludenz und dem Klostertal treffen, um nach Lösungen für die Zukunft zu suchen.

Ein künstlicher Stau auf der L97 in Bings, verursacht durch eine provisorische Ampel, hätte am Samstagvormittag den Ausweichverkehr in Richtung Skigebiete im Klostertal durch die Dörfer verringern sollen. Wenn das Navi den Stau auf der Ausweichroute erkennt, dann schlägt es gar nicht erst vor, dass die Autofahrerinnen und Autofahrer von der Schnellstraße und der Autobahn abfahren, sondern auf dem höherrangigen Netz Richtung Tirol bleiben, so die Erwartung der Experten. Der Plan dürfte aber nicht ganz aufgegangen sein, ein Verkehrschaos im Großraum Bludenz war die Folge.

Enttäuschung nach Verkehrstest in Bludenz

Es war ein noch nie dagewesenes Verkehrschaos, das vergangenen Samstag den Großraum Bludenz in Vorarlberg lahm gelegt hat. Ein Versuch des Landes, die NAVIS zu überlisten und die Urlauber durch einen künstlich erzeugten Stau auf der Autobahn zu halten ist wie berichtet ordentlich in die Hose gegangen. Alle warten nun auf die Evaluierung des Projekts.

Enttäuschter Bürgermeister in Innerbraz

Ob daran wirklich nur die Ampel bei Bings Schuld war, kann noch niemand sagen. Hans Peter Pfanner, der Bürgermeister von Innerbraz hat sich jedoch viel von dem Pilotversuch erhofft. Er ist enttäuscht, dass der künstliche Stau nicht den gewünschten Effekt hatte. Die Autofahrerinnen und Autofahrer seien einfach weitergefahren, über alle möglichen Wege.

Bludenzer Bürgermeister hofft auf eine ordentliche Lösung

Auch der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann hat durch seine Stadt für eine Strecke, die normalerweise in fünf Minuten zu bewältigen ist, am Samstag fast eine Stunde gebraucht. Im Winter gebe es fünf bis zehn An- und Abreise-Samstage, an denen der Verkehr in der Region enorm sei. Aktuell gebe es keine Versuche mehr, sagt Tschann, er hofft jedoch trotzdem auf eine baldige und vor allem ordentliche Lösung, die das Verkehrschaos verringert.

Eine ordentliche Lösung, die wird durch eine Überlistung der Navis nicht gelingen, davon ist auch der Ö3-Verkehrsexperte Bernhard Walter überzeugt. Er kann sich nicht vorstellen, dass man „Google Maps“ und Navis technisch überlisten und dadurch ein Verkehrschaos verhindern kann.

Land plant verkehrsentlastende Regelung für 2024

Auf das Resümee des Pilotversuchs muss man noch warten. Aus dem Landhaus heißt es, dass der Versuch von einem Tiroler Planungsbüro und der Bezirkshauptmannschaft Bludenz begleitet wurde und nun abgeschlossen sei. Derzeit werde gerade die Auswertung des Pilotversuchs vorgenommen. Nächstes Jahr soll für diese verkehrsstarken Samstage eine Regelung auf Basis der Auswertung umgesetzt werden.