Bei einer Erstberatung durch die Energiesparberater vor Ort werden gemeinsam Elektrogeräte im Haushalt auf ihren Energieverbrauch überprüft und einfach umsetzbare Energiesparmaßnahmen besprochen, erklärt der Vorarlberger Caritasdirektor Walter Schmolly. Bei Bedarf können Haushaltsgeräte mit hohem Energieverbrauch kostenfrei gegen energieeffiziente Neugeräte getauscht werden. Sämtliche Leistungen werden vom Bundesministerium für Klimaschutz finanziert, für die Haushalte entstehen keine Kosten.
Anträge können ab sofort bei der Caritas unter Energiesparberatung und Gerätetausch
Die kostenfreie Förderung steht Personen mit geringem Einkommen zur Verfügung. Anspruchsberechtigt sind all jene, die von der GIS befreit sind oder einen Heizkostenzuschuss der Länder, Wohnbeihilfe, Sozialhilfe oder Ausgleichshilfe in Anspruch nehmen. Ergänzend kann die Sozialberatungsstelle bei Fehlen aller dieser anspruchsgewährenden Nachweise den Anspruch des Haushalts selbst bewerten und hierzu berechtigen.
120 Millionen Euro für vier Jahre
Für 2023 stellt der Bund 30 Millionen Euro zur Verfügung, für vier Jahre sind es dann 120 Millionen Euro. Davon erhofft man sich einen zweifachen Nutzen: „Neben dem ökologischen Nutzen werden durch diese Förderung die betroffenen Haushalte auch finanziell entlastet“, so Schmolly. Die Caritas habe mit dem Energiesparcheck in Kooperation mit illwerke vkw seit vielen Jahren ein Angebot in diese Richtung, das mit dem Bundesprogramm nun deutlich ausgeweitet werde.
Energiewende auch für einkommensschwache Familien
Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker und Energielandesrat Daniel Zadra (beide Grüne) begrüßten diese Maßnahme des Bundes in einer Aussendung: „Das ist klimafreundlich und schont die Geldbörse“. Er halte es für enorm wichtig, "dass die Energiewende auch einkommensschwache Familien erreicht“, so Zadra.
Immer mehr Haushalte fragen nach Hilfe
Laut einer von der Caritas zitierten Erhebung der Statistik Austria können rund drei Prozent der Bevölkerung – immerhin 81.000 Personen – ihre Wohnung nicht angemessen warm halten und sind in diesem Sinne von Energie-Armut betroffen. Diese Situation spiegelt sich auch in den Beratungsstellen „Existenz&Wohnen“ der Caritas Vorarlberg wider – und hier insbesondere bei den Nachfragen nach dem Energiesparcheck.
„Insgesamt haben im vergangenen Jahr 54 Prozent mehr Haushalte um Hilfe bei Energiethemen angesucht als noch im Jahr 2021, bei den Energiesparberatungen gab es gegenüber 2019 sogar einen Anstieg um 130 Prozent“, berichtet Caritasdirektor Walter Schmolly über die Auswirkungen der Teuerung.