Windräder
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

Schweizer bei Windkraft einen Schritt voraus

Der Kanton St. Gallen hat 17 Gebiete festgelegt, wo die Nutzung von Windenergie möglich wäre. Zwei davon sind in unmittelbarer Grenznähe. Aus Vorarlberg kommt kein Gegenwind, die Einspruchsmöglichkeiten seien sowieso begrenzt. Aber auch Vorarlberg prüft Standorte für die Nutzung von Windkraft.

An die zehn Prozent vom gesamten Stromverbrauch sollen in Zukunft in der Schweiz von Windkraft-Anlagen produziert werden. Die dafür nötigen Windräder könnten in unmittelbarer Nähe zu Vorarlberg stehen, sagt Ralph Etter, der Leiter der Abteilung Raumentwicklung im Kanton St. Gallen.

Die Windräder könnten gegenüber von den Ortschaften Bangs und Meiningen stehen, diese Gebiete wären vorteilhaft für die Nutzung von Windkraft. Vorarlberg hat keine Möglichkeit, gegen die Windräder vorzugehen, es gibt keine Einspruchsmöglichkeiten, allein die Schweiz entscheidet über die Errichtung von den 180 Meter hohen Windrädern, erklärt Etter.

Windkraft im Rheintal

Durch den Krieg in der Ukraine wurde vielen klar, dass es mehr erneuerbare Energien braucht. Vorarlberg setzt dabei in erster Linie auf Wasserkraft. Im Kanton St. Gallen wurden 17 Gebiete ermittelt, die sich für die Nutzung von Windenergie eignen.

Zadra hält wenig von Beteiligungsmöglichkeiten

Landesrat Daniel Zadra von den Grünen bemängelt, dass die Vorarlberger Bevölkerung in diesen Gebieten zwar die Windräder sehen würde, aber nicht davon profitieren würde. Der dadurch entstehende Strom bleibt in der Schweiz, so Zadra. Dass muss nicht unbedingt sein, kontert Etter. Es gebe Beteiligungsmöglichkeiten. Zadra bezweifelt jedoch, dass die Schweiz das günstigste Pflaster ist, um Energie einzukaufen.

Bis Ende Oktober will der Kanton St. Gallen von den 17 geeigneten Gebieten acht Standorte bestimmen und der Bundesregierung in Bern zur Umsetzung vorlegen. 30 bis 60 Windräder sind im Kanton St. Gallen das Ziel, davon muss die Bevölkerung jedoch noch überzeugt werden.

Zadra: Ukraine-Krieg hat Einstellung geändert

In fünf bis zehn Jahren könnte auch in Vorarlberg das erste Windrad in Betrieb gehen, das sei realistisch, meint Zadra. Aber auch hier müsse die Bevölkerung noch überzeugt werden. Eine lange Zeit gab es hier eine Abwehrhaltung, das habe sich mit dem Ukraine-Krieg geändert. Der Standort sei jedoch entscheidend, so Zadra. Im März soll die Wind-Potenzialanalyse für geeignete Gebiete in Vorarlberg präsentiert werden.