Landesgericht Feldkirch
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Chronik

Prozess: Arzt kommt Patientin zu nahe

Ein 51-jähriger Mann musste sich am Montag am Landesgericht Feldkirch wegen des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses verantworten. Der Angeklagte hat bis zum Sommer des vergangenen Jahres als Neurologe gearbeitet. Er soll einer Patientin viel zu nahe gekommen sein.

Die Patientin hatte einen Bandscheibenvorfall und litt danach an Taubheit, auch im Intimbereich. Der Neurologe hat sie untersucht, diese Untersuchung fiel deutlich zu intensiv aus, heißt es in der Anklageschrift.

Als er die Frau auch noch aufgefordert habe, das T-Shirt auszuziehen, sei es der Frau zu viel geworden. Sie hat sich ihrem Freund anvertraut, kurz darauf wurde der Arzt fristlos entlassen.

Einnahme von Medikamenten soll Auslöser gewesen sein

Er habe Medikamente gegen seine Parkinson-Erkrankung eingenommen, so argumentierte der 51-Jährige den Vorfall. Eine mögliche Nebenwirkung sei der Verlust der Impulskontrolle, zudem könne man auch hypersexuell werden. Laut dem Verteidiger des Angeklagten sei der Arzt möglicherweise unzurechnungsfähig gewesen.

Prozess wurde vertagt

Eine Gutachterin soll nun klären, ob die Behauptungen des Angeklagten und des Verteidigers stimmen könnten, deshalb wurde der Prozess vertagt.