Rohrbach
ORF Vorarlberg
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Verkehr

Dornbirn Rohrbach leidet unter viel Verkehr

Der innerstädtische Verkehr nimmt in Dornbirn immer weiter zu. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer weichen bei hohem Verkehrsaufkommen über Schleichwege und Seitenstraßen aus. Das ist vor allem im Stadtteil Rohrbach spürbar: Zu Stoßzeiten ist die Rohrbachstraße täglich fast voll. In der Bevölkerung regt sich jetzt Widerstand.

Die Sorgen der Bevölkerung über die Verkehrsbelastung steigen – nicht zuletzt, weil im Dornbirner Stadtteil Rohrbach derzeit an rund 300 neuen Wohnungen gebaut wird. Alleine im Zuge eines Großprojekts sollen rund 220 neue Wohneinheiten entstehen. „Für mich ist ganz klar, das wird sich immer mehr verschärfen“, sagt Nicole Domes von „stadtlebendornbirn.org“.

Geh- und Fahrradwege für mehr Sicherheit

„Mehr Autos heißt mehr Unsicherheit für die Leute, die hier wohnen, und mehr Lärm“, betont sie. Für die Zukunft fordert sie ein schlüssiges Konzept, wie die Entwicklung des Stadtteils Rohrbach aussehen soll. „Da gehört es einfach dazu, dass man unter anderem ein Fahrradstraßenkonzept macht, dass man Fahrradwege hat, wo man sicher unterwegs sein kann“, argumentiert Domes.

„Es motiviert viele und würde viele vom Auto wegbringen, wenn man ein schlüssiges Konzept hätte“, ist Domes überzeugt. Daran arbeite man bereits, betont Vizebürgermeister Julian Fässler (ÖVP). Man sei bemüht, die Rohrbacher Straße vom Friedhof bis zur Stadtstraße zu verbreitern. „Nicht die Straße, sondern die Gehwege, dass wir mehr Platz bekommen“, sagt Fässler. Für die geplante Verbreiterung müssen allerdings private Grundstücke zugekauft werden. „Da müssen wir uns mit den einzelnen Eigentümern zuerst einigen“, betont er.

Zusätzliche Stadtbus-Linie soll Erleichterung bringen

Zusätzlich zu den Bemühungen um eine breitere Straße für Fußgänger und Radfahrer wolle man eine neue Stadtbus-Linie im Stadtteil Rohrbach etablieren. „Wir setzten seit Jahren vor allem auf den kontinuierlichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs“, führt Fässler aus.

Den Verkehr nur „künstlich zu stauen“ und zu glauben, dass die Bevölkerung dadurch auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteige, funktioniere nicht, mahnt Waibel. „Das wird nicht funktionieren, denn der Bus steht im gleichen Stau wie die Autos“, kritisiert FPÖ-Stadtrat Christoph Waibel.

Zunehmender Verkehr in Dornbirn

Die größte Stadt in Vorarlberg, Dornbirn, hat mit einem Bevölkerungswachstum zu kämpfen. Aus diesem Grund steigt auch der Verkehr enorm an, besonders bemerkbar ist dies im Stadtteil Rohrbach.

Grüne setzen sich für Temporeduktion ein

Für die Grünen ist es ein Anliegen, den Schleichverkehr über die Rohrbachstraße zu verhindern und das Tempo zu reduzieren. Wenn langsamer gefahren werde, würden die Straßen leistungsfähiger werden, betont Juliane Alton, Stadträtin „Die Grünen“. „Ein ‚30-iger‘ wäre durchaus angebracht, dann könnte die Straße auch mehr Fahrzeuge aufnehmen“, sagt sie.

Das Gefühl, dass auf der Rohrbachstraße in den letzten zehn Jahren immer mehr Autos unterwegs sind, können Verkehrszählungen aber nicht bestätigen. „Sie sind in den letzten Jahren nicht gestiegen, die Straße ist schlicht voll“, sagt Fässler. Zu den Stoßzeiten hätten nicht mehr Autos als bisher Platz.

FPÖ fordert Verbindungsstraße

„Man hat es einfach verabsäumt, eine verkehrsstadtplanerische Gesamtmaßnahme einmal vorzulegen“, kritisiert Waibel. „Dann wäre man darauf gekommen, dass hier im Bereich Rohrbach/Vorach eine Verbindungsstraße Richtung Ried, Richtung Furt fehlt“, zeigt er auf. Die Stadtplanung habe verabsäumt, eine Tangente einzuziehen: „Bei der Autobahn gäbe es sogar bereits eine Brücke, die gar nicht genutzt wird“, beschreibt Waibel. „So eine Straßenplanung fehlt in Dornbirn zur Gänze“, sagt er.

Für die ÖVP hingegen ist eine solche Verbindungsstraße nicht denkbar. „Man stößt hinter dem Wohngebiet Vorach recht schnell auf die Riedlandschaften und die Landesgrünzone“, argumentiert Fässler. „Ich glaube nicht, dass es realistisch ist, dass es bei der Umfahrungsstraße, die man vor vielen Jahrzehnten diskutiert hat, zu einer Umsetzung kommt“, zweifelt er. Man müsse die Bemühungen stärker darauf ausrichten, dass Fußgänger, Fahrradfahrer und Nutzerinnen und Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel ein gutes Angebot bekämen, sagt Vizebürgermeister Julian Fässler.