Menschen im vom Erdbeben zerstörten Gebiet im türkischen Hatay (13.2.2023)
BULENT KILIC / AFP / picturedesk.com
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Chronik

Caritas fordert Visa-Erleichterung für Erdbebenopfer

Bis zu 40.000 Menschen in Vorarlberg haben familiäre Beziehungen in die Türkei. Weitere 3.000 Menschen nach Syrien. Derzeit wird diskutiert, ob Überlebende der Erdbeben rascher ein Visum für das Land bekommen sollen. Die Caritas ist dafür, das Land hingegen will keine generellen Erleichterungen gewähren.

Rund eine Woche nach den schweren Erdbeben in der Türkei wird eine Frage immer dringlicher: wie kann man den Menschen helfen, die überlebt haben. In Deutschland sollen sie ganz unbürokratisch Visa bekommen, um dort bei Angehörigen einen Platz zu finden. Österreich will die Einreise aber nicht generell erleichtern, heißt es aus dem Innenministerium. Landesrat Christian Ganter (ÖVP) verweist auf das gültige Fremdenrecht. Nach dem kann jede und jeder einen Antrag auf ein humanitäres Visum stellen. Jeder einzelne Fall müsse aber individuell überprüft werden, sagt Gantner.

Die Katastrophe dürfe kein Anlass sein, die Grenzen zu öffnen. „Beim Visum aus humanitären Gründen gilt es aber schon, eine möglichst schnelle Abwicklung zu gewährleisten. Es ist aber wichtig, dass die Fälle individuell geprüft werden“, sagt Gantner.

Schmolly: „Gibt genügend Menschen, die helfen wollen“

Dem widerspricht Caritas-Direktor Walter Schmolly. Es gebe genügend Menschen im Land, die ihren Verwandten aus der Türkei oder Syrien hier helfen wollen und auch helfen können. Schmolly fordert eine rasche und unbürokratische Form für ein befristetes Visum für die Betroffenen. „Ich meine es wäre gut, eine Form humanitärer Visa-Erleichterung zu schaffen, dass Menschen unbürokratisch und rasch aufgenommen werden können“, sagt Schmolly.

In einem Punkt sind sich Schmolly und Gantner allerdings einig: Das Wichtigste sei jetzt die Hilfe in den Bebengebieten selbst.