Die Hand eines Pneumologen (Lungenheilkundlers) zeigt auf ein Röntgenbild einer mit Krebs befallenen Lunge.
APA/dpa/Felix Hörhager
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Gesundheit

Krebserkrankungen sind leicht angestiegen

Die Zahl der Krebserkrankungen ist in Vorarlberg leicht gestiegen. Für den Mediziner Emanuel Zitt liegt dass auch daran, dass die Menschen im Schnitt immer älter werden. Durch genauere Diagnosen und verbesserte Therapien sind die Heilungschancen größer.

Aus der vor kurzem veröffentlichten Krebsstatistik für die Jahre 2019 und 2020 geht hervor, dass im Durchschnitt zuletzt 1.845 Menschen in Vorarlberg die Diagnose Krebs erhalten haben. Im Vergleich zu den Jahren zuvor bedeutet das einen leichten Anstieg. Ein Hauptgrund ist für Emanuel Zitt, wissenschaftlicher Leiter des Vorarlberger Krebsregisters, die demografische Entwicklung der Vorarlberger Bevölkerung. Mit steigendem Lebensalter erhöhe sich das Risiko, an Krebs zu erkranken.

Im Durchschnitt sind in den Jahren 2019 und 2020 770 Menschen in Vorarlberg an Krebs gestorben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle weniger stark als die Zahl der neuen Diagnosen an. Das liegt nach Angaben von Zitt an den verbesserten Therapien. Durch die verbesserte Diagnostik kann Krebs auch in einem frühen Stadium behandelt und somit die Sterblichkeit reduziert werden.

Brustkrebs und Prostatakrebs liegen voran

Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebsform, bei Männern ist es der Prostatakrebs. Beim Lungenkrebs hat es bei den Frauen eine leichte Zunahme gegeben. Für Zitt liegt eine mögliche Erklärung darin, dass durch verschiedenste Initiativen mehr Männer in den vergangenen Jahren mit dem Rauchen aufgehört haben. Dieser Trend sei bei Frauen und Mädchen noch nicht in diesem Maß umgesetzt worden.

Bei den Männern gibt es beim Prostatakrebs sowohl bei den Neudiagnosen als auch bei den Todesfällen eine starke Steigerung. Prostatakrebs sei ein klassischer Krebs der älteren Männer, betont Zitt. Mit steigendem Alter steige auch die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken. Durch eine verbessertes Vorsorgeverhalten der Männer würden auch mehr Fälle diagnostiziert.

Wichtige Vorsorgeuntersuchungen

Die Todesfälle bei Darmkrebs sind in Vorarlberg rückläufig. Das liege auch an den Vorsorgemaßnahmen, so Zitt. Bei der Darmspiegelung könne nicht nur Krebs diagnostiziert werden, sondern Polypen könnten ohne großen Aufwand auch gleich entfernt werden.

Zitt betont, dass sowohl bei Frauen als auch bei Männern Vorsorgeuntersuchungen gleichermaßen wichtig sind.

43.014 Menschen sind österreichweit im Jahr 2020 an Krebs erkrankt. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Krebsstatistik der Statistik Austria hervor – Pandemie verschob Krebsdiagnosen