Marina Hagen Canaval
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Umwelt

„Letzte Generation“ will auch in Vorarlberg stören

Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, haben sich Aktivisten in den vergangenen Wochen immer wieder auf den Straßen festgeklebt. Auch in Vorarlberg sollen bald neue Aktionen folgen. Man werde erst aufhören, wenn Forderungen wie Tempo 100 und das Fracking Verbot umgesetzt würden, so die Vorarlberger Aktivistin Marina Hagen-Canaval.

Die Klimaaktivisten der „letzten Generation“ klebten sich Mitte Jänner auf die Wiener Straßen und sorgen damit für Staus und Verkehrsbehinderungen. Und sie planen bereits jetzt für Mitte Februar weitere Störungen und Aktionen. In Vorarlberg sind diese im Februar zwar noch nicht geplant, laut der Vorarlberger Aktivistin Marina Hagen-Canaval ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sie auch hier stattfinden.

Dass die Proteste bei vielen Menschen in der Bevölkerung nicht gut ankommen, bremst die Klimaaktivisten nicht ein. Denn der zivile Ungehorsam ist laut Marina Hagen-Canaval kein Beliebtheitswettbewerb. Man mache die Proteste nicht, um geliebt zu werden, sondern um die Regierung dazu zu bewegen, endlich ihre Verantwortung wahrzunehmen und zu handeln.

Klimaaktivistin zum Protest

Klimaaktivistin Marina Hagen-Canaval von der „Letzten Generation“ im Gespräch.

„Erster Erfolg, wenn über Tempo 100 diskutiert wird“

„Viele Menschen wissen nicht, wie ernst die Situation ist und wie bedrohlich die Klimakrise ist. Dagegen ist die Coronapandemie gar nichts. Dementsprechend müssen hier Maßnahmen gesetzt werden. Das fordern wir von der Bundes- und Landesregierung ein“, so Marina Hagen-Canaval.

Man sehe bereits durchaus einen Erfolg der Proteste, wenn in Vorarlberg über Tempo 100 diskutiert werde und die Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) das Fracking-Verbot österreichweit ins Spiel bringe. Aber das reiche nicht, darum würden die Aktionen weitergehen.

Erst wenn die ersten Forderungen wie Tempo 100 auf der Autobahn und keine neuen Öl- und Gasbohrungen umgesetzt werden, würde man aufhören, so Hagen-Canaval. Zudem wolle man von der Bundes- und Landesregierung einen Plan sehen, wie die selbst gesteckten Klimaziele und Verträge eingehalten werden können.

Klimaaktivisten auch in Vorarlberg aktiv

In Vorarlberg tauchten in den vergangenen Monaten immer wieder Klimaaktivistinnen mit Aktionen auf. So bauten Mitglieder von „Extinction Rebellion“ unter anderem bereits im Oktober auf der Montfortbrücke ein fünf Meter hohes Spinnennetz, um sich symbolisch der Klimapolitik des Landes in den Weg zu stellen und unterbrachen Mitte Dezember eine Landtagssitzung.