1.205 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählten bei der „Stunde der Wintervögel“ im Ländle rund 22 Vögel pro Garten. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Vorjahreswert von 26 Vögeln pro Garten und auch unter dem diesjährigen Österreichschnitt von 26 Vögel pro Garten. Wie bereits in den Vorjahren war auch heuer wieder der Hausspatz, auch Haussperling genannt, Vorarlbergs häufigster Wintervogel. Er war mit 5.391 Individuen in zwei Drittel aller Gärten anzutreffen. Die Kohlmeise erreichte trotz des Rückgangs von rund einem Fünftel Platz zwei. Die Blaumeise flog auf Platz drei. Die Amsel rutschte vom Stockerl, sie war beinahe nur noch halb so häufig anzutreffen als im Vorjahr.
Zuzug aus dem Norden blieb aus
Mögliche Erklärung dafür könnten der fehlende Zuzug aus dem Norden Europas sein. In Vorarlberg zeigte sich deutlich, dass das überdurchschnittlich warme Wetter am Zählwochenende die Zuzügler aus dem Norden Europas ausbleiben ließ, so der Buchfink (-31,7 Prozent) und das Rotkehlchen (-17,2 Prozent), informiert BirdLife.
BirdLife Österreich ist die einzige gemeinnützige und bundesweit tätige ornithologische Vereinigung. Sie verwirklicht Natur- und Vogelschutzprojekte.
Viele Siedlungsvögel hielten sich am Zählwochenende eher außerhalb Vorarlbergs Städten und Dörfern auf. Da aufgrund des Wetters viel Nahrung vorhanden war, konnten sie sich selbst versorgen. Wichtige Nahrungsbäume wie Fichten und Buchen bildeten im vergangenen Herbst erneut besonders viele Früchte, die zu Jahresbeginn weder von Eis oder Schnee bedeckt waren. Auch ein geringerer Zuzug der Vögel aus dem Norden oder Nordosten Europas aufgrund milderer Winter, wie auch eine mögliche bessere Nahrungsverfügbarkeit ebendort, führen zu einem Rückgang der Wintervögel in Vorarlbergs Gärten.
Österreichweit nicht mehr Kohlmeise auf Platz eins
Österreichweit verzeichnete die Vogelzählung von BirdLife mit 24.532 Teilnehmenden einen neuen Rekord. Im 14. Jahr der Wintervogelzählung war auch österreichweit der Hausspatz bzw. Haussperling der häufigste im Siedlungsraum anwesende Wintervogel Österreichs und verwies den Vorjahressieger Kohlmeise und den Feldsperling (Feldspatz) auf die Plätze zwei und drei. Österreichweit wurden heuer im Schnitt rund 26 Vögel pro Garten gemeldet, das lag deutlich unter dem Schnitt der letzten drei Jahre (30 Vögel) und dem Vorjahreswert (31 Vögel pro Garten). Der falsche Frühling zu Jahresbeginn dürfte für dieses veränderte Vogelverhalten im Winter verantwortlich gewesen sein.