Thermostat einer Heizung
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
Soziales

Vier Anlaufstellen für Energiekosten-Hilfe

Die Bundesregierung spannt den „Wohnschirm“ auch für Strom- und Heizkosten auf: Wer seine Energierechnungen nicht mehr bezahlen kann, wird finanziell unterstützt. Voraussetzung ist ein Beratungsgespräch, bei dem die Finanzlage offengelegt werden muss. Dafür gibt es ab Februar in Vorarlberg vier Anlaufstellen.

Aufgrund der Teuerung hat die österreichische Bundesregierung schon im vergangenen Jahr den „Wohnschirm“ eingeführt. Er hilft, dass Menschen ihr Zuhause nicht verlieren, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können. Jetzt wird er breiter aufgespannt – und um die Energiekosten erweitert. Mehr dazu in Wohnschirm übernimmt künftig auch Energiekosten (news.ORF.at, 16.01.2023)

Angebot richtet sich an Geringverdiener

Anspruchsberechtigt sind im Grunde alle, die ihren Hauptwohnsitz in Österreich, ein geringes Einkommen und Verpflichtungen gegenüber einem Energielieferanten haben: Also zum Beispiel, wenn man mit der Stromrechnung im Rückstand ist, eine hohe Vorauszahlung leisten muss oder für sein Brennholz kein Geld mehr hat. In solchen Fällen kann man sich in Vorarlberg an eine von vier Beratungsstellen wenden.

Vier Anlaufstellen in Vorarlberg

Volle Offenlegung der Finanzlage

Ein Beratungsgespräch in einer der vier Institutionen ist Pflicht für eine etwaige Unterstützung. Da muss alles auf den Tisch: vom Lohnzettel bis zu den Energierechnungen. Wenn alle Alternativen wie Wohnbeihilfe oder Heizkostenzuschuss ausgeschöpft sind, zahlt der „Wohnschirm“ die ausständige Rechnung direkt an den Energieanbieter. Monatliche Kosten werden dabei nicht übernommen.

Walter Schmolly
ORF
Caritas-Direktor Walter Schmolly

Unterstützung wirkt in zwei Richtungen

Ein Kooperationspartner des Wohnschirms ist die Caritas. Direktor Walter Schmolly begrüßt die neue Unterstützungsmöglichkeit, die in zwei Richtungen wirkt: So würden nicht nur Energiekosten-Rückstände übernommen, sondern auch Vorauszahlungen, falls aufgrund des Haushaltseinkommens klar ist, dass die Energiekosten nicht geleistet werden können: „Da kann auch prospektiv ein Paulschalbeitrag geleistet werden. Das sind Fälle, die sich vorausschauen lassen, wo Armut von vornherein verhindert werden kann – und das macht Sinn.“ Wie stark das Angebot in Vorarlberg angenommen werden wird, werde sehr davon abhängen, wie sich die Energiepreise in den nächsten Monaten entwickeln, sagt Schmolly.