Polizei-Kelle für Polizeikontrolle im Straßenverkehr
DPA/Jens Wolf
DPA/Jens Wolf
Chronik

Kurios: Berauschte Ersatzlenker „engagiert“

Gleich mehrfach beschäftigte ein Auto aus Ungarn die Lindauer Polizei. Nachdem beim Fahrer Drogeneinfluss festgestellt wurde, sollte der Bruder des Lenkers die Fahrt fortsetzen. Als sich dieser ebenfalls als berauscht herausstellte, wollte man sich eines Dritten bedienen, der sich als betrunkener Sprayer entpuppte.

Das Polizeipräsidium Schwaben-Südwest bezeichnet den Fall selbst als „kurioses Aufeinandertreffen an der Autobahn-Anschlussstelle Sigmarszell“. Zunächst hatte der Zoll dort an einem Kontrollplatz ein aus Vorarlberg kommendes, ungarisches Auto aus dem Verkehr gezogen, dessen Insassen im Alter von 20, 27 und 44 Jahren diverse Waren aus der Schweiz nicht verzollt hatten. Als sich dabei der Verdacht auf Drogenkonsum ergab, holte man die Lindauer Polizei, die beim Fahrer einen Drogentest vornahm, der auf Amphetamin und Metamphetamin reagierte.

Ersatzlenker ebenfalls unter Drogen

Der 27-Jährige Fahrer wurde für eine Blutentnahme mit zur Dienststelle genommen. Ihn erwartet nun, sollte sich der Verdacht bei der Untersuchung des Blutes bestätigen, ein Bußgeld von 500 Euro, sowie ein Monat Fahrverbot. Als der Mann zurück zum Auto gebracht wurde, saß dessen Bruder bereits abfahrbereit am Steuer. Aber auch bei ihm schlug der Drogentest gleich auf mehrere Suchtgifte an. Weil er noch nicht gefahren war, droht ihm kein Bußgeld, aber weil der dritte Insasse keinen Führerschein hat, behielt die Polizeistreife den Schlüssel ein.

Zweiter Ersatzmann entpuppt sich als Sprayer

Kurze Zeit später riefen die drei Männer auf der Dienststelle an und gaben an, nun einen fahrtauglichen Fahrer gefunden zu haben. Zum dritten Mal an der Anschlussstelle staunte die Streife der Lindauer Polizei nicht schlecht, als sich ein 21-Jähriger Lindauer als Fahrer präsentierte. Er gab an, zu Fuß über die Autobahn gelaufen zu sein. Im Rucksack hatte er drei Farbspraydosen. Er gab zu, dass er vorhatte, die Polizeicontainer an der Kontrollstelle zu „verzieren“.

Geld geboten, um Polizei auszutricksen

Die drei Ungarn hätten ihn dabei angesprochen und ihm Geld geboten, wenn er sich für das kurze Stück bis zur nächsten Ausfahrt ans Steuer setze, um das Fahrverbot zu umgehen und die Polizei auszutricksen. Der junge Lindauer wurde von der Streife zu seinem abgestellten Fahrrad gefahren. Obwohl die Beamten ihn warnten, dass er im Rausch auch kein Fahrrad lenken dürfe, radelte er der Polizei kurzerhand davon.

Flüchtigen am Wohnort abgefangen

Als der flüchtige Sprayer wenig später in Schlangenlinien an seinem Wohnort eintraf, war er nach Polizeiangaben „sichtlich überrascht“, als die Streife ihn dort erwartete. Bei der anschließenden Fahrt zur Blutentnahme auf die Dienststelle gab er an, nicht nachweisbare Betäubungsmittel konsumiert zu haben. Eine Blutprobe wird nun zeigen, was er zusätzlich zum Alkohol konsumiert hatte. Den Mann erwartet ein Strafverfahren aufgrund des Verdachts der Trunkenheit im Verkehr.