Aus den USA kommen bereits positive Signale, sie zeigen einen Rückgang der Inflation. Vielleicht kommt die Stimmung auch nach Europa. Zumindest gibt es wieder Zinsen. In vier Schritten ist der EZB-Leitzins 2022 auf 2,5 Prozent angehoben worden. Anleihen sind dadurch wieder interessant. Da gebe es mittlerweile bei Laufzeiten von vier bis fünf Jahren durchaus schon über vier Prozent, sagt Arnold Tollinger, Fachgruppenobmann der Finanzdienstleister.
Finanztipps 2023
Auf Erspartes hat es so gut wie keine Zinsen gegeben, dafür sind aber die Zinsen für Kredite gestiegen. Wie geht es heuer weiter? Zumindest statistisch stehen die Chancen gut, dass nicht noch so ein Jahr folgt.
Tollinger: Verschiedene Kredit-Angebote einholen
Auf der Kreditseite hingegen haben sich die Zinsen verdreifacht. Eine große Belastung für Kreditnehmende, aber hier rentiert sich ein Vergleich bei den Banken. “Da gibt es dann eventuell zu empfehlen, eine Mischung aus einem variablen und festen Zinssatz“, sagt Tollinger. Positiv sei aber, dass die Differenz zwischen den einzelnen Instituten groß genug ist, um verschiedene Angebote einzuholen.
Börsen heuer im Aufwind?
Immobilien als Anlage werden durch die Zinsentwicklung an Attraktivität verlieren, prognostiziert der Experte. Die Börsen könnten nach dem schlechten Jahr 2022 wieder einen Aufwind erleben. Sein Tipp: Nicht warten bis die Rezession vorbei ist, die Börsen würden das auch nicht tun, die werden viel früher wieder steigen, sagt Tollinger.
Experte sieht Stabilisation bei Kryptowährungen
Auch Kryptowährungen wie Bitcoin werden sich wieder stabilisieren, ist der Experte überzeugt. Auch wenn es Probleme mit der Krypto-Börse gab – dies müsse man einkalkulieren. Das sei auch beim Beginn des Internets so gewesen – damals sind viele Firmen verschwunden, die gute Ideen hatten – ähnlich sieht Tollinger dies auch im Krypto-Bereich.
Finanzminister Brunner zur Teuerung
Teuerung, Inflation – sieht Finanzminister Magnus Brunner irgendwelche Signale, dass sich die Situation ein bisschen beruhigt?
Brunner: Staat kann nicht alle Krise der Welt abfedern
Auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) geht davon aus, dass sich die Inflation übers Jahr hinweg leicht zurückgehen wird. In „Vorarlberg heute“ sagte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) die Inflation werde übers Jahre hinweg leicht zurückgehen. Die Regierung tue alles, um die Teuerung abzufedern, aber man könne auch als Staat nicht alle Krisen der Welt zu 100 Prozent kompensieren, sagte Brunner in „Vorarlberg heute“. Das könne und wolle der Staat auf Dauer nicht leisten. Aber man habe jetzt natürlich sehr viel Geld in die Hand genommen, um den Menschen zu helfen. Unter anderem nannte Brunner dabei die Abschaffung der Kalten Progression, die Stromkostenbremse und auch den Heizkostenzuschuss. „Wir müssen darauf schauen, dass wir zurück auf einen nachhaltigen Budgetpfad finden, damit wir uns wir uns auch Spielräume für die Zukunft schaffen können“, sagte Brunner weiter. Gegen das Anspruchsdenken an den Staat müsse angekämpft werden.