Das System Wahlärzte und Kassenärzte ist für Fidler falsch. Wenn nach Handgriffen wie Blutdruckmessen oder Injektion geben abgerechnet wird, stimme das nicht, denn so sollte ärztliche Leistung nicht funktionieren, sagt Fidler im ORF Vorarlberg-Interview: „Da krankt das System schon von Grund auf“.
Fidler stellt sich für Vorarlberg ein top ausgerüstetes Schwerpunktkrankenhaus mit einem gut funktionierenden Notarzt- und Nottransportsystem vor. Dazu brauche es dann eine Handvoll multidisziplinärer Gesundheitszentren, die rund um die Uhr besetzt sind. Das würde bei einem Gebiet mit 400.000 Einwohner, das verkehrstechnisch sehr gut erschlossen ist, funktionieren, so Fidler.
„Einzelkämpfer in der Gemeinde“
Sollte es so ein Gesundheitssystem geben, braucht es nach Ansicht von Fidler auch keine niedergelassenen Ärzte mehr. Der Nimbus des Arztes als Einzelkämpfer in der Gemeinde sei längst überholt. Fidler räumt aber ein, dass es sich bei der Vorstellung seines Systems um utopische Gedanken handelt.
Es gebe zwar zaghafte Ansätze, bei denen sich Ärztinnen und Ärzte in Primärversorgungszentren zusammenschließen, so Fidler. Aber die Einzelinteressen von Ärztinnen und Ärzten und die verkurstete Struktur des Finanzsystems würden im Weg stehen.