Das Telefon klingele andauernd, sagt Carmen Tuttner vom Pfandhaus Dema in Götzis. Die Leute würden versuchen, alles zu Geld zu machen, was nur geht. Dezember und Jänner sind immer schon Monate gewesen, in dem die Menschen mehr Geld ausgeben. Nun sei aber eine Panik zu spüren, beschreibt Tuttner, Viele hätten Angst, dass die Teuerung zu einer Geldnot führen könnte und verpfänden deshalb ihre Gegenstände.
Ansturm auf Pfandleiher
Für viele stellt Weihnachten leider auch eine große Bürde dar. Denn viele wissen nicht, wie sie die Kosten und Geschenke zu Weihnachten bezahlen sollen. Daher ist der Besuch ins Leihhaus für manche der letzte Ausweg.
Nachfrage in Weihnachtszeit größer
Auch im Depositum in Bregenz ist nach Angaben von Inhaberin Jasmina Wund. Im November hätten viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ihre Gegenstände gegen Bargeld abgegeben, damit sie für Weihnachten einkaufen können. Mit dem Weihnachtsgeld vom Dezember würden sie diese Kredite dann zurück, meint Wund.
Im Depositum zahlen 99 Prozent der Kundinnen und Kunden ihre Kredite zurück und bekommen ihre Gegenstände wieder, wohingegen im Pfandhaus Dema die meisten ihre Sachen lieber gleich verkaufen, heißt es von den Pfandhäusern.
Vermehrt verpfänden auch Gewerbetreibende
Früher seien nur vereinzelt Unternehmerinnen und Unternehmer unter der Pfandhaus-Kundschaft gewesen, jetzt würden es immer mehr werden, sagt Wund. Viele Klein- und Mittelunternehmen würden sich schwer tun, bei der Bank einen Kredit zu bekommen.
Wenn Firmenkundinnen und Firmenkunden die Forderungen der Unternehmen nicht begleichen, müssten diese Lücken schnell geschlossen werden, damit das Geschäft laufen kann, so Wund. Meistens verpfänden Unternehmerinnen und Unternehmer Luxusuhren und Fahrzeuge. Letztere können sie nämlich weiterhin benutzen, sodass die Verpfändung niemandem auffällt.