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Mathis Fotografie
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Wirtschaft

Illwerke vkw kauft Land Heimfallsrecht ab

Das Heimfallsrecht besagt, dass ein Kraftwerk der illwerke vkw nach 80 Jahren in den Besitz des Landes Vorarlberg übergeht. Die illwerke vkw haben nun das Heimfallsrecht für das Kopswerk I und das Rodundwerk II gekauft. In einem Jahr soll die Auszahlung beginnen, ab dann fließen rund 30 Jahre lang jährlich 21 Millionen Euro ins Landesbudget.

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) hat am Freitag einen entsprechenden Vertrag für die beiden Kraftwerke und einige Leitungen unterzeichnet. Mit dem Verkauf gehen in den kommenden 30 Jahren rund 630 Millionen Euro ans Land Vorarlberg. Darin enthalten ist eine Fixverzinsung von 3,6 Prozent.

Im Jahre 2052 gilt das Heimfallsrecht dann als abgegolten. Andernfalls wären die beiden Kraftwerke Kopswerk I und Rodundwerk II im Jahr 2045 beziehungsweise 2052 in den Besitz des Landes übergegangen.

Geld soll in einen Zukunftsfonds fließen

Wenn alles nach Plan läuft, soll das Geld in einen Zukunftsfonds fließen. Daraus sollen dann Projekte in den Bereichen, Bildung, Digitalisierung, Klima und Energiewende finanziert werden. „Das wird in Zukunftsprojekte sicher gut investiert werden können“, ist Wallner überzeugt. Welche Projekte konkret gefördert werden, wird erst im Jahr 2024 entschieden – sobald das erste Geld fließt.

Heimfallsrechte Illwerke

Rund 630 Millionen Euro fließen in den nächsten Jahren in die Landeskassa. Dafür verzichtet das Land auf soganannte „Heimfallsrechte“ für zwei Kraftwerke.

„Das soll der Bevölkerung am Ende des Tages wieder zugute kommen“, betont Wallner. Man dürfe allerdings nicht auf die Teuerung vergessen: „Keiner weiß, was 2023 passiert. Da ist jeder Notgroschen, den wir haben, natürlich gut“, gibt Wallner zudem zu bedenken. „Wir fahren ein Stück weit im Krisennebel, wer weiß, was wir noch brauchen“, sagt Wallner.

Kauf der illwerke vkw sei wohl überlegt

Umgekehrt bedeutet der Vertragsabschluss allerdings auch, dass die illwerke vkw jährlich rund 21 Millionen Euro abgeben müssen. „Wir wollen bis 2030 zwei Milliarden Euro in die Anlagen investieren“, beschreibt Christof Germann, Vorstand der illwerke vkw. Hinzu kämen weitere zwei Milliarden Euro für den Bau des Lünerseewerks II.

„Vor dem Hintergrund dieses Investitionsprogramms haben wir uns die 21 Millionen Euro gut angeschaut“, versichert er. „Sie sind aus unserer Sicht gut verkraftbar“, ist sich Germann sicher. Im Jahr 2023 wird dann das nächste Heimfallsrecht schlagend: Rund 60 Millionen Euro werden dann für das Lünerseewerk ins Landesbudget fließen.