Das Unternehmen hat am Montag den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht. Die Insolvenzanmeldung ist wichtig, damit die Mitarbeiter über den Entgelt-Fond die ausstehenden Löhne, Zulagen und ihr Urlaubsgeld erhalten können.
Auffanggesellschaft wird gegründet
Der Kreditschutzverband von 1870 sieht Bertsch Energy auf dem Energiemarkt als potentes Unternehmen, das für andere interessant ist, deshalb werde jetzt eine Auffanggesellschaft gegründet, die das Unternehmen retten soll. Eine Auffanggesellschaft hat den Vorteil, dass das Unternehmen im Ganzen weiterverkauft werden kann, sagt Regina Nesensohn vom KSV 1870. Außerdem können dann auch Vereinbarung wie zum Beispiel die Mitarbeiter-Übernahme getroffen werden.
Süddeutsches Unternehmen soll Interesse zeigen
Gerüchten zufolge soll ein süddeutsches Unternehmen großes Interesse zeigen. Auch Geschäftsführer Hubert Bertsch geht davon aus, dass es weiter gehen wird. Es werde aktiv verhandelt: „Wir haben die unrentablen Projekte abgearbeitet, die Auftragsbücher für kommendes Jahr sind beinahe voll, bis ins Jahr 2024 reichen sie hinein. Dazu brauche man nun einen finanzstarken Partner“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Auch der KSV bestätigt die positiven Grundwerte des Unternehmens. Das Bertsch-Unternehmen sei in einem interessanten Tätigkeitsfeld tätig und für viele Investoren sicherlich ein interessantes Geschäft.
Kraftwerksbauer Bertsch steht vor Schließung
Der Bludenzer Kraftwerksbauer Bertsch Energy GmbH & Co KG ist offenbar mit mehr als 100 Mio. Euro überschuldet. Das Unternehmen hat den Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht, informierte am Montag der Österreichische Verband Creditreform. Der Betrieb dürfte geschlossen werden. 156 Angestellte sind davon betroffen.
Auch Stadt betroffen
Bertsch Energy ist einer der größten Arbeitgeber in Bludenz: Bürgermeister Simon Tschann (ÖVP) hofft für die Mitarbeiter, dass der Betrieb irgendwie weitergeführt werden kann. Auch für Bludenz selbst ist die Pleite ein finanzieller Aderlass, 200.000 Euro an Kommunalsteuern fallen jährlich weg.