Das „Weihnachtshaus“ in Höchst
Dominic Dapré
Dominic Dapré
Energie

Was kostet der weihnachtliche Lichterglanz?

Weil Städte und Adventmärkte ihre Weihnachtsbeleuchtung heuer angesichts steigender Energiepreise einschränken, wird auch in vielen Privathaushalten die Frage gestellt, ob man sich die gewohnte Lichterpracht noch leisten soll. Entscheidend dabei ist, welche Art von Lichtlein brennt im Advent.

Alle Jahre wieder wird vorgerechnet, wie viel Strom in der Vorweihnacht für stimmungsvolle Beleuchtung aufgewendet wird. Umweltverbände verweisen zurecht auf Sparmöglichkeiten und Naturschützer kritisieren die Auswirkungen auf die Tierwelt. Handel und Gewerbe hingegen verweisen auf die dringend benötigte vorweihnachtliche Einkaufsstimmung. Ganz zu schweigen von der behaglichen Wirkung traditionellen Lichterschmucks aufs Gemüt – gerade in krisengebeutelten Zeiten.

LED verbrauchen rund ein Zehntel von Glühlampen

Rein rechnerisch ist das schnell gelöst: Der Stromverbrauch einer Lichterkette steht in der Regel auf der Packung als Leistungsaufnahme in Watt. Diese Wattzahl multipliziert man mit der Betriebsdauer in Stunden. Je nach Anzahl der Lämpchen hat eine LED-Lichterkette meist eine Leistungsaufnahme von 3 bis 10 Watt. Im Vergleich dazu benötigt eine Lichterkette mit Glühlämpchen rund das Zehnfache an Strom.

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Das „Weihnachtshaus“ in Höchst
Dominic Dapré
Das „Weihnachtshaus“ im Bäumlegarten in Höchst erstrahlt auch heuer wieder. Allerdings hat Besitzer Remo Tobler die herkömmlichen Lichter gegen LED ausgetauscht und lässt die ganze Beleuchtung in diesem Jahr auch weniger lang brennen.
Dornbirner Weihnachtsmarkt Christkindlemarkt mit Menschen
Matthias Rhomberg
Auch die meisten Adventmärkte in Vorarlberg haben ihre Beleuchtung großteils gegen LED ausgetauscht, die heuer nicht so lange brennen sollen.
Weihnachtsbeleuchtung und Lichterketten in Schwarzach.
Dietmar Mathis
LED-Lichterketten (wie hier in Schwarzach) verbrauchen nur etwa ein Zehntel dessen, was Ketten mit herkömmlichen Glühbirnchen an Strom benötigen.

Einfache Beispielrechnung für LED Lichterkette

  • Verbraucherportale rechnen Beispiele vor – ausgehend von einer Lichterkette mit einer Leistungsaufnahme von 5 Watt.
  • Eine Kette mit dieser Leistung hat nach Herstellerangaben beispielsweise bis zu 15 Meter Länge und bis zu 800 LED.
  • Der Advent dauert heuer, bis Heiligabend gerechnet, 28 Tage.
  • Lässt man die Kette jeden Tag acht Stunden brennen, kommen wir auf 224 Stunden.
  • Multipliziert man die Leuchtdauer in Stunden mit der Leistungsaufnahme von 5 Watt ergibt das 1.120 Wattstunden.
  • Strom wird in Kilowattstunden abgerechnet, also dividieren wir durch 1.000 und kommen so auf rund 1,12 Kilowattstunden (kWh).
  • 28 Tage x 8 Stunden = 224 Stunden
    224 Stunden x 5 Watt = 1.120 Wh = 1,12 kWh
  • 1 kWh kostet in Vorarlberg laut Energieversorger illwerke vkw je nach Tarif etwa 17 Cent.
  • Das wären dann die reinen Stromkosten für eine etwa 15m lange LED Kette, die den ganzen Advent jeden Tag acht Stunden brennen würde.

Zeitschalt-Uhren sind auch bei verbrauchsgünstigen LED-Lichterketten sinnvoll: So leuchten die Lichtlein nur dann, wenn wir sie auch wirklich sehen können und wollen.

Wie viel Lichterglanz wollen wir uns leisten?

Ob man sich den Lichterschmuck heuer leisten will, ist also in den meisten Fällen wohl weniger eine Frage des Geldbeutels, als vielmehr der Einstellung: Wäre angesichts massiver Teuerung und in der Ukraine im Dunkeln frierender Zivilbevölkerung ein Zeichen des Verzichts angebracht, oder brauchen wir gerade in solch finsteren Zeiten Lichter, um daran glauben zu können, dass es auch wieder besser werden wird?

„Advent bi üs dahoam“ in Hohenems, ein Mädchen mit einer Laterne.
Stadt Hohenems