Verena Roßbacher mit einer Frau und einem Mann auf einer Bühne
APA/Eva Manhart
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Literatur

„Österreichischer Buchpreis“ für Roßbacher

Die 1979 in Bludenz geborene und in Berlin lebende Autorin Verena Roßbacher hat mit ihrem vierten Roman „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ den Österreichischen Buchpreis des Jahres 2022 gewonnen. Diese Jury-Entscheidung wurde am Montagabend bei der Verleihung im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz bekanntgegeben.

Die Vorarlberger Autorin hat nicht mit der Auszeichnung gerechnet. Dementsprechend ihre erste Reaktion nach der Preisgala: „Sehr süß. Sehr überraschend. Sehr unerwartet. Das war wirklich nicht auf meiner Agenda.“. Und über ihren Roman „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ sagte Roßbacher: „Das beste Kompliment, das man mir machen kann, ist, dass ich diesen Preis für meinen Humor bekomme. Das wäre wahrscheinlich das Schönste, was man sagen kann.“

Buchpreisträgerin Roßbacher im Gespräch

Verena Roßbacher ist zum Auftakt der heimischen Buchmesse „Buch Wien“ für „Mon Chéri und unsere demolierten Seelen“ mit dem österreichischen Buchpreises ausgezeichnet worden. Verena Roßbacher im Interview mit Imogena Doderer (ORF).

Roßbacher studierte zunächst Philosophie, Germanistik und Theologie in Zürich, danach am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Debütroman war „Verlangen nach Drachen“ (2009). Es folgte „Schwätzen und Schlachten“ (2014) und „Ich war Diener im Hause Hobbs“ (2018). Erst im September erhielt sie den diesjährigen Bodensee-Literaturpreis der Stadt Überlingen.

Jury von Roßbachers Werk begeistert

„‚Mon Chéri und unsere demolierte Seelen‘ erzählt eine Geschichte vom Loslassen. Zwischendrin gibt es Slapstick vom Feinsten. Lustige Frauen, das lernen wir mit Verena Roßbacher, sind einfach unwiderstehlich!“, urteilte die Buchpreis-Jury. "Mit ihrer Heldin Charly Benz habe sie „nicht nur eine Figur geschaffen, die man nie mehr vergisst. Sie gesteht ihr auch eine geradezu unglaubliche Persönlichkeitsentwicklung zu.“

Verena Roßbacher
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Für Verena Roßbacher kam die Auszeichung recht überraschend.

Die heuer zum siebenten Mal vergebene Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Im Finale leer ausgegangen sind Helena Adler („Fretten“), Anna Kim („Geschichte eines Kindes“), Robert Menasse („Die Erweiterung“) und Reinhard Kaiser-Mühlecker („Wilderer“). Sie hatten es mit ihren Büchern auf die Shortlist geschafft und erhalten dafür 2.500 Euro.

Mayröcker und Menasse unter bisherigen Preisträgerinnen

Der Österreichische Buchpreis wird vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und der Arbeiterkammer Wien ausgerichtet. Die Jury bestand heuer aus dem Buchhändler Bernhard Bastien, dem Literaturwissenschaftler Günther Stocker, den Journalistinnen Edith-Ulla Gasser und Katharina Teutsch und dem Journalisten Stefan Gmünder.

Wie in den Jahren zuvor wurde die Verleihungsgala von den Burgschauspielern Dorothee Hartinger und Philipp Hauß moderiert. Die bisherigen Österreichischen Buchpreise gingen an Friederike Mayröcker (2016), Eva Menasse (2017), Daniel Wisser (2018), Norbert Gstrein (2019), Xaver Bayer (2020) und Raphaela Edelbauer (2021).