Wilfried Hopfner
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Wirtschaft

WKV und Land planen Energie-Notfallfonds

Die Vorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) und das Land Vorarlberg arbeiten an einem Notfallfonds für Unternehmen, die wegen hoher Energiekosten unverschuldet in existenzieller Gefahr sind. Die Ausgestaltung soll noch im Dezember feststehen, sagte der der frisch im Amt bestätigte WKV-Präsident Wilfried Hopfner im Gespräch mit der APA.

Die Wirtschaft brauche managebare Energiekosten. Dass die Sanktionen gegen Russland ein Rückschlagspotenzial hätten, sei klar gewesen, „aber dass das so dramatisch zum Ausdruck kommt, nicht“, sagte Hopfner. „Die Gefahr, dass Europa deindustrialisiert wird, ist groß“, befand er.

Hopfner: „Die Gießkanne wird da nicht helfen“

Die Politik müsse hier in ihren Budgets reagieren. „Die Gießkanne wird da nicht helfen“, forderte er zielgerichtete Förderungen. In Vorarlberg wälze man mit der Landespolitik „erste Gedanken“ zu einem Notfallfonds. Man werde sehen, ob es möglich sei, dafür im Budget des Landes und der WKV Mittel freizumachen und in welcher Höhe.

Prognosen der Zukunft seien bisher schwierig gewesen, „jetzt sind sie unmöglich“, so der WKV-Präsident zum Jahr 2023. Vorausgesetzt, es seien keine Energielenkungsmaßnahmen nötig und es folge keine Eskalation des Krieges, sehe er für die Vorarlberger Wirtschaft ein herausforderndes Jahr, das aber zu managen sein werde, „auch wenn die Ergebnisse vielleicht nicht an jene der vergangenen Jahre heranreichen und manch einem harte Kämpfe bevorstehen“.

Einstimmig im Amt bestätigt

Die Delegierten des Wirtschaftsparlaments hatten Hopfner am Mittwoch einstimmig im Amt bestätigt. In Zukunft will die Kammer transparenter werden, was die Verwendung ihrer Mittel angeht. Österreichweit abgestimmt sollen Rechnungsabschlüsse, Voranschläge, Höchstgrenzen für Funktionsentschädigungen und Wählergruppenförderungen der Fraktionen auf der Website veröffentlicht werden. Rechnungsabschlüsse habe man schon bisher zur Verfügung gestellt, jedenfalls für Mitglieder. Derzeit erarbeite man dazu ein Konzept, „was wir wie veröffentlichen“, so Hopfner.

WKV organisiert sich neu

Noch unter seinem Vorgänger begann die Kammer einen internen Prozess zur Neuorganisation. Ab Herbst 2023 sollen die Erkenntnisse umgesetzt werden. Dass der Prozess mit einer hohen Mitarbeiterfluktuation in Zusammenhang stehe, bestritt Hopfer, diese liege bei der WKV im üblichen Bereich und habe auch mit dem chancenreichen Arbeitsmarkt in Vorarlberg zu tun. Was der Prozess kosten wird, konnte Hopfner vorerst nicht beziffern.