Modell des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
ATIB Lustenau
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Politik

Keine Volksbefragung für geplante Moschee

Die Lustenauer Gemeindevertretung hat am Donnerstagabend den Raumplanungsvertrag und die Flächenwidmung für die geplante Moschee beschlossen. Nun kann das Genehmigungsverfahren beginnen. Nur die FPÖ hat dagegen gestimmt. Eine Volksbefragung, die die FPÖ beantragt hat, wurde hingegen abgelehnt.

Der Raumplanungsvertrag für die geplante Moschee sei schon im Vorhinein mit allen Beteiligten – also mit dem türkisch-islamischen Verein ATIB und auch den Nachbarn – ausgearbeitet worden. Dabei seien wichtige Fragen, wie die Verkehrsregelung und die Besucherzahl geklärt worden, betont Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP).

Gesamtzahl der Nutzerinnen und Nutzer begrenzt

Die FPÖ lehnt das Moschee-Projekt ab. Damit würde es zu viel Verkehr, zu viele Menschen und zu viel Islam in Lustenau und der gesamten Region geben, so seine Argumente. Fischer hingegen betont, dass nicht die Rede von einem „überregionalen Zentrum des Islam“, wie die FPÖ das Projekt bezeichnet hat, sein könne. „Die Gesamtzahl der Nutzerinnen und Nutzer ist begrenzt auf 300", zeigt Fischer auf. Das gelte für das gesamte Projekt – sowohl für den Gebetsraum als auch das kleine Restaurant mit Veranstaltungsraum“, führt er aus.

Termin für Baustart noch nicht fixiert

Bei der Gemeindevertretungssitzung wurde außerdem die Umwidmung der Baufläche beschlossen worden – mit 28 zu 8 Stimmen. Man habe damit bewiesen, dass man gemeinsam mit den Projektwerbern die Rahmenbedingungen definiert habe, betont Fischer. Das sei in einem intensiven Dialogprozess passiert.

Der Termin für den Baustart stehe allerdings noch nicht fest. Zunächst stehe noch die Bauverhandlung bevor. Dort sei es den Anrainerinnen und Anrainern möglich, ihre Bedenken zu äußern. „Da kann es natürlich Einsprüche geben“, sagt Fischer. Bauzeitlich könne es zu Verzögerungen kommen, wenn man offene Fragen klären müsse.

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Das Gelände für die geplante Moschee in Lustenau aus der Luft
ORF
Der geplante Bauplatz von oben, zwischen der Reichshofstraße links und dem langen Gebäude in der Mitte
Visualisierung des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
ATIB Lustenau
Visualisierung des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
Modell des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
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Modell des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
Lageplan des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau
ATIB Lustenau
Lageplan des geplanten Kulturzentrums mit Moschee in Lustenau

Kulturzentrum mit Moschee und Restaurant geplant

Die ATIB Lustenau plant den Neubau eines Kulturzentrums mit Moschee, Restaurant, Geschäftslokalen, Seminarräumen, einem Mehrzweckraum für Veranstaltungen und einem 17 Meter hohen Turm. Das Projekt trägt den Namen „KUM“ für „Kulturzentrum und Moschee“. Eine eigens eingerichtete Website stellt das Projekt ausführlich vor.