AMS Arbeitsmarktservice
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Zahl der Arbeitslosen weiter gesunken

Der Arbeitsmarkt in Vorarlberg trotzt den wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich – derzeit jedenfalls noch. Im Oktober sank die Zahl der Arbeitslosen weiter: Ende des Monats waren 9.500 Menschen auf Jobsuche, das sind 2,9 Prozent weniger als vor einem Jahr und deutlich weniger als vor Beginn der Coronavirus-Krise.

„Der Vorarlberger Arbeitsmarkt erweist sich nach wie vor als ausgesprochen robust“, beschrieb AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter die aktuellen Entwicklungen bei einer Pressekonferenz am Dienstag. „Mit derzeit 9.466 vorgemerkten Arbeitslosen liegen wir noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau von Ende Oktober 2019 mit 10.156 Vorgemerkten“, so Bereuter.

Quote unter dem Österreich-Schnitt

Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 681 Personen – allerdings saisonbedingt. Von den 1.059 vorgemerkten Personen aus dem Gastgewerbe haben 67 Prozent bereits eine Einstellzusage für die Wintersaison.

Mit 5,3 Prozent lag die Arbeitslosenquote in Vorarlberg unter dem österreichweiten Schnitt von 6,0 Prozent. Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete weiterhin Wien mit 9,9 Prozent, die niedrigste Quote hatte Oberösterreich mit 3,5 Prozent.

Weniger Langzeitarbeitslose

Die positive Entwicklung habe auch dazu geführt, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen noch einmal deutlich zurückgegangen sei, so Bereuter weiter, und zwar seit Ende September nochmals um rund 100 Personen auf insgesamt 1.573 Personen. Seit Jahresbeginn reduzierte sich diese Zahl sogar um 970 Personen (-38,1 Prozent). Als langzeitarbeitslos gelten Menschen, die seit mehr als zwölf Monaten auf Arbeitssuche sind.

Unternehmen suchen dringend Arbeitskräfte

Die Betriebe sind großteils noch gut ausgelastet. AMS-Chef Bereuter geht davon aus, dass es im November und Dezember noch mit der positiven Entwicklung weitergeht. „Die hohe Anzahl der offenen Stellen deutet darauf hin, dass viele Unternehmen weiterhin dringend Arbeitskräfte suchen“, so Bereuter. Mit 5.223 offenen Stellen erhöhte sich das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 320 Stellen (6,5 Prozent). Auf dem Lehrstellenmarkt gibt es fast doppelt so viele offenen Lehrstellen (404) wie Lehrstellensuchende (216).

„Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen rechnen wir aber damit, dass sich die Personalnachfrage in den kommenden Monaten verringern wird“, so Bereuter. Die Wirtschaftsprognosen gehen derzeit davon aus, dass es in Vorarlberg im ersten Quartal 2023 nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent geben wird. Und das würde bedeuten, dass auch wieder Arbeitsplätze verloren gehen.

Details aus der AMS-Statistik

► Bei den Älteren (über 50 Jahre) waren 2.920 Personen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Rückgang von 163 (-5,3 Prozent), davon 139 (-8,2 Prozent) bei den Männern und 24 (-1,7 Prozent) bei den Frauen.
► Rückgänge gab es bei den Büroberufen (-85), den Handelsberufen (-68), den Reinigungsberufen (-62) sowie bei den Techniker_innen (-54). Erwähnenswerte Zuwächse gab es in den Fremdenverkehrsberufen (+126) sowie den Hilfsberufen (+67)
► Aktuell haben 1.999 Personen eine Einstellzusage. Dies entspricht 21,1 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen. 67 Prozent oder 1.059 Personen mit einem Berufswunsch im Gastgewerbe und der Hotellerie hatten eine Einstellzusage für die kommenden Wochen.
► Österreichweit sank die Zahl an vorgemerkten Arbeitslosen auf 249.314, was einem Rückgang von 20.200 Personen oder -7,5 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach.
► Die Zahl der Schulungsteilnehmenden reduzierte sich auf 2.340 Personen (-4) gegenüber dem Vorjahr.
vorgemerkte Arbeitslose und Schulungsteilnehmende
► Die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden (Summe der vorgemerkten Arbeitslosen und Schulungsteilnehmenden) reduzierte sich um 289 auf 11.806 Personen.
beim AMS gemeldete sofort verfügbare offene Stellen
► Zuwächse an offenen Stellen gab es in den Handelsberufen (+168), den Büroberufen (+152) sowie bei den Techniker_innen (+89). Rückgänge gab es in den Fremdenverkehrsberufen (-159) und den Hilfsberufen (-43).