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ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Heuer bereits 14 Verkehrstote in Vorarlberg

In den ersten zehn Monaten des Jahres sind in Vorarlberg 14 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind mehr als im gesamten Vorjahr, informiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Mobilitätsorganisation ist der Meinung, dass niedrigere Tempolimits und Verkehrsberuhigungen die Verkehrssicherheit erhöhen.

Seit Jahresbeginn waren in Vorarlberg 14 Verkehrstote zu beklagen, berichtet der VCÖ. Die Opferzahl ist damit bereits höher als im gesamten Vorjahr, als 13 Menschen bei Verkehrsunfällen starben. Im Vor-Corona-Jahr 2019 kamen 15 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. „Es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null. Diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Seit dem Jahr 2000 wurde in Vorarlberg das Leben von 493 Menschen im Straßenverkehr ausgelöscht, verdeutlicht der VCÖ. Österreichweit kamen mehr als 13.550 Menschen bei Verkehrsunfällen seit dem Jahr 2000 ums Leben.

Gratzer: „Schweiz ist ein Vorbild“

Ein Vorbild bei der Verkehrssicherheitsarbeit ist für Gratzer die Schweiz. Während dort im gesamten Vorjahr 200 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet wurden, waren es Österreich allein in den ersten zehn Monaten des heurigen Jahres mit über 320 Todesopfern deutlich mehr.

In der Schweiz sind unter anderem die Tempolimits niedriger als in Österreich: Tempo 80 auf Freilandstraßen, Tempo 120 auf Autobahnen, in den Gemeinden und Städten gibt es zahlreiche Begegnungszonen. Beim Überschreiten von Tempolimits gibt es in der Schweiz de facto Null-Toleranz und die Strafen für Raser sind deutlich höher. „Viele Menschen könnten heute noch am Leben sein, wenn Österreich das gleich hohe Verkehrssicherheitsniveau wie die Schweiz hätte“, sagt VCÖ-Sprecher Gratzer.

Verkehrsberuhigungen in Gemeinden und Städten

Zudem ist für den VCÖ wichtig, Fußgängerinnen und Fußgänger besser zu schützen. Im Ortsgebiet erhöht verstärkte Verkehrsberuhigung sowie Tempo 30 statt 50 die Sicherheit, betont die Mobilitätsorganisation. Tempo 50 soll nur dort erlaubt sein, wo es aus Sicht der Verkehrssicherheit zulässig ist. Für die Verkehrssicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer sei eine gute und sichere Rad-Infrastruktur wichtig.

„Öffi“-Angebot verbessern und ausbauen

Eine wirksame, präventive Maßnahme gegen schwere Verkehrsunfälle sei zudem ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln. Deshalb ist es für den VCÖ wichtig, das Bahn- und Busangebot weiter zu verbessern und auszubauen. „Vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene sind am Wochenende gute Öffi-Verbindungen auch am späten Abend eine Lebensversicherung“, stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.

VCÖ: Handy am Steuer als Delikt ins Vormerksystem

Eine der Hauptursachen tödlicher Verkehrsunfälle sind laut dem Verkehrsclub Ablenkung und Unachtsamkeit. Der VCÖ spricht sich daher für die Aufnahme von Handy am Steuer als Delikt ins Vormerksystem aus. „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille“, so VCÖ-Sprecher Gratzer.