Drohne am Himmel
APA/HANS PUNZ
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Chronik

Schweizer Polizei filmt Raser mit Drohne

In der benachbarten Schweiz im Kanton Thurgau setzt die Polizei auf handelsübliche Drohnen, um Jagd auf Raser zu machen. Noch ist aber unklar, ob die Gerichte diese Methode auch akzeptieren.

Seit etwa einem Jahr setzt die Kantonspolizei Thurgau auf Drohnen, um massive Tempoüberschreitungen aufzuspüren. Die Drohne dokumentiere die Straftat aber lediglich, sagt die Kantonspolizei. Mit der Videoaufnahme könne aber errechnet werden, wie schnell der Fahrer unterwegs war.

Drohne nicht gegen kleine Geschwindigkeitsübertretungen

Mit den Drohnen wolle die Kantonspolizei nicht kleine Geschwindigkeitsübertretungen aufdecken, sondern gegen Raserei vorgehen. „Es gibt Leute, die vorher eine Strecke abfahren, um zu schauen, ob Radargeräte aufgestellt oder Polizei-Patrouillen unterwegs sind“, sagt Kapo-Sprecher Michael Roth gegenüber dem SRF. Genau da könne die Drohne zum Zug kommen – allerdings mache sie nur in begründeten Fällen auch wirklich Aufnahmen.

Erster „Drohnen-Fall“ vor Gericht

Bislang gibt es im Kanton Thurgau keinen Raser, der wegen Drohnenaufnahmen verurteilt wurde. Nun könnte es aber zu einem Präzedenzfall kommen: Ein angeklagter Autolenker, der 95 km/h zu schnell unterwegs war, zweifelt die Drohnen-Messung vor Gericht an. Das Urteil wird zeigen, ob der Videobeweis per Drohne gerichtlich akzeptiert wird, wenn keine offiziellen Messungen vorliegen.