Weil es noch immer keine Einigung über die Lohnerhöhung gibt, haben am Mittwoch in 15 Vorarlberger Betrieben Betriebsversammlungen stattgefunden. „Die Leute sind sehr kämpferisch unterwegs“, sagte der Landesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft PROGE, Wolfgang Fritz nach der Betriebsversammlung bei Grass: „Bei der Versammlung kam heraus, dass die Beschäftigten wirklich kein Geld mehr haben. Alles ist viel teurer geworden, das Leben ist nicht mehr leistbar. Deshalb sind die 4,1 Prozent, die die Arbeitgeber geboten haben, viel zu wenig.“
Gereizte Stimmung in den Belegschaften
Die Stimmung unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist gereizt, sagte Reinhold Hartmann, Betriebsrat bei Grass in Götzis: „Weil die Ertragslage durchaus da war bei den Unternehmen im Bereich der letzten zwölf Monate. Das Leben ist ein Geben und Nehmen – nun sind wir am Zug.“ Sein Betriebsrats-Kollege Thomas Koller ergänzt: „Es gibt nur noch ganz Arme und ganz Reiche, der Mittelstand löst sich langsam auf. Schuld daran ist nicht nur die Regierung, sondern auch die Firmen, die einfach nur kassieren und nichts abgeben wollen.“
Gewerkschaften drohen mit Streiks
Am Montag wird weiterverhandelt. „Wir woillen die Verhandlungen natürlich am Verhandlungstisch führen und nicht mit Streiks“, betont PROGE-Landesvorsitzender Wolfang Fritz: „Aber wenn es nicht anders geht, sind wir natürlich gezwungen, Kampfmaßnahmen einzuführen.“ Ob es dazu kommt, liege am Angebot der Arbeitgeber, so die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.