Verkäuferin im Lebensmittelhandel
ORF.at/Roland Winkler
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Wirtschaft

Handel: Erste KV-Verhandlungen ohne Ergebnis

Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsbeschäftigten – davon über 20.000 Angestellte und Lehrlinge in Vorarlberg – ist gescheitert. Während die Gewerkschaft zehn Prozent mehr Gehalt forderte, kam von der Arbeitgeberseite kein Gegenangebot.

Enttäuscht und verärgert zeigt sich Arthur Tagwerker, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA Vorarlberg, der als Verhandler in Wien mit am Tisch sitzt, nach der ersten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die Handelsbeschäftigten. Die Gewerkschaft fordert zehn Prozent plus bei den Gehältern. Die Arbeitgeberseite machte kein Gegenangebot, forderte jedoch dass die staatlichen Hilfsmaßnahmen berücksichtigt werden müssten. „Das ist inakzeptabel! Die Teuerung verschlingt fast jeden Cent der Handelsbeschäftigten. Gerade dem Handel sollte klar sein, dass wenn die Menschen kein Geld haben, auch nicht eingekauft wird“, betont Tagwerker. Die Gewerkschaft hat nun vom 7. bis 9. November zu Betriebsversammlungen aufgerufen.

150 Euro Fixbetrag für Lehrlinge gefordert

„Es gab keine Bereitschaft, auf unser Forderungsprogramm einzugehen“, berichtet Tagwerker von den Verhandlungen in Wien. „Staatliche Hilfsmaßnahmen haben nichts mit den KV-Verhandlungen zu tun. Die Einmalzahlungen sind außerdem bereits wieder verpufft, die Abschaffung der kalten Progression haben sich die Menschen schon längst selbst bezahlt. Es braucht nachhaltige Gehaltserhöhungen, damit sich die Beschäftigten das Leben überhaupt noch leisten können", zeigt sich Tagwerker sichtlich verärgert.

Neben mehr Geld will die GPA einen Fixbetrag für Lehrlinge von 150 Euro und den leichteren Zugang zur 6. Urlaubswoche.

Bessere Arbeitsbedingungen gegen Arbeitskräftemangel

Dem Mangel an Arbeitskräften im Handel müsse mit besseren Arbeitsbedingungen und höheren Einkommen begegnet werden. „Die Belastung im Handel ist schon lange ein großes Problem für die Beschäftigten. In der Coronazeit nahm diese noch weiter zu. Jetzt in der schwersten Teuerungskrise seit Jahrzehnten gilt es auch, den Beschäftigten für ihren Einsatz entgegenzukommen“, betont Tagwerker.