Häufig gutes Wetter und kaum Coronavirus-Einschränkungen im Sommertourismus – deshalb hätten von Anfang Juli bis Ende September wesentlich mehr Personen in den Bergen ihre Freizeit verbracht. Das habe wesentlich mehr Flugeinsätze erforderlich gemacht, sagte Martin Burger von der Bergrettung Vorarlberg. Insgesamt habe die Zahl der Flugeinsätze der Bergrettung im Sommer 2022 um rund 29 Prozent zugenommen gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Weniger Bodeneinsätze – aber mehr Stunden
Die Anzahl der Bodeneinsätze ist zwar um knapp acht Prozent leicht zurückgegangen von 271 auf 250. Dafür waren die Bergretter aber insgesamt in diesem Sommer viel länger im Einsatz, erklärt Burger: „Wir hatten einige Einsätze, die sehr zeitintensiv waren. Zum Beispiel Suchaktionen, die über ein bis zwei Tage gehen oder eher außergewöhnliche Einsätze wie die Evakuierung im Kleinwalsertal.“ Dabei mussten 99 Schüler und acht Lehrer aus Bergnot gerettet werden.
In kleineren Talschaften personell an der Grenze
Von Jahresbeginn bis Ende September sind so insgesamt mehr als 6.400 ehrenamtliche Einsatzstunden zusammengekommen, sagt Burger. Das bedeutet eine Zunahme um rund 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 5.276 Einsatzstunden. Personell könne man das zwar noch stemmen, allerdings stoße die Bergrettung vor allem in kleinen Talschaften allmählich an ihre Grenzen.