Mann setzt FFP-Maske auf
Patrick Daxenbichler – stock.ado
Patrick Daxenbichler – stock.ado
Coronavirus

Maskenpflicht: Kein Vorarlberger Alleingang

Angesichts steigender Coronavirus-Infektionszahlen hat die Gecko-Kommission empfohlen, wieder auf FFP2-Masken zu setzen. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zögert zwar noch, aber es deutet einiges daraufhin, dass bald wieder Masken getragen werden müssen – zumindest in öffentlichen Verkehrsmitteln und eventuell im Lebensmittelhandel.

Über die Rückkehr der Maskenpflicht wird im Gesundheitsministerium noch beraten, Vorarlberg werde aber nur eine etwaige bundesweite Maßnahme mittragen, betont die Vorarlberger Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP): „Aus unserer Sicht ist die Maske als gelindestes Mittel der Wahl jedenfalls sehr zu empfehlen. Darum ist sie auch bei uns in unserer Kampagne eine wichtige Säule, aber: österreichweit verpflichtend, würden wir das nur dann unterstützen, wenn es wirklich eine bundesweit einheitliche Regelung dafür gibt.“

Fragen rund um die Maskenpflicht

Die CoV-Neuinfektionen wachsen wieder. Daher stellt sich auch die Frage, ob die Maskenpflicht wieder kommt und wenn ja, wo und in welcher Form.

Rüscher: Maske auch ohne Pflicht sinnvoll

Wie eine solche bundesweite Regel aussehen könnte, zeichnet sich offenbar bereits ab. Rüscher meint dazu: „Also jedenfalls in Bereichen des öffentlichen Personennahverkehrs. Und wie auch immer die bundesweite Regelung ausfallen wird: in allen Innenräumen, wo Menschen in gehäufter Zahl zusammentreffen, macht es Sinn, eine Maske zu tragen. Das ist auch heute schon so, dazu muss man nicht auf eine Verordnung warten.“

Masken in Schulen nur bei bundesweiter Regel

Bei Innenräumen mit vielen Menschen werden auch die Schulen wieder zum Thema. Auch Landesstatthalterin und Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) will keine Vorarlberger Alleingänge: „Sicher ist, dass wir keine speziellen Regelungen wollen, dass wir ein Teil der Gesellschaft sind und dass, wenn eine Maskenpflicht diskutiert wird, wir einbezogen werden wollen.“ Sie wisse zwar von keinen entsprechenden Plänen, aber wenn beispielsweise Maskentragen in geschlossenen Räumen verpflichtend werden würde: „Dann können wir das auch in der Schule diskutieren.“

Handel wehrt sich bereits im Vorfeld

Der Lebensmittelhandel steht ebenfalls zur Diskussion, doch von dieser Seite gibt es jetzt schon lautstarke Proteste: „Ich habe absolut kein Verständnis für einen neuerlichen Maskenzwang“, sagt Carina Pollhammer, die Obfrau der Sparte Handel in der Vorarlberger Wirtschaftskammer: „Denn die Branche war nie ein Treiber des Infektionsgeschehens.“

Für Personal im Handel „nicht nachvollziehbar“

Für das Personal sei eine Maskenpflicht jedenfalls unzumutbar, meint Bernhard Heinzle von der Gewerkschaft der Privatangestellten: Beim Einkaufen einige Minuten oder eine Stunde die Maske zu tragen, sei nachvollziehbar, auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel, die zum Teil bis zu acht oder neun Stunden die Maske tragen ist das nicht mehr nachvollziehbar – oder mit Glasscheiben dazwischen arbeiten zu gehen, wenn man krank ist. Ich glaube nicht mehr, dass das die Beschäftigten mittragen.“ Angesichts der bereits jetzt schon vielen Überstunden und Mehrarbeitsstunden würden sicherlich viele dann die Branche wechseln, meint der Gewerkschafter.