Mädchen und Junge sitzen Rücken an Rücken
ORF.at/Zita Klimek
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Politik

Parteien möchten Junge mehr ansprechen

Nach der Bundespräsidentenwahl denken die Parteien darüber nach, wie sie die Stimmen der jungen Menschen gewinnen können. Eine junge Kandidatin oder ein junger Kandidat würde nicht automatisch junge Wählerinnen und Wähler holen, heißt es dazu von den Vorarlberger Parteien.

Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hat vor allem bei der Generation 60 plus gepunktet, Bier-Partei-Chef Dominik Wlazny holte die Jungen ab, bei den bis 29-Jährigen schaffte er 20 Prozent. Das zeigt die Wahlbefragung von SORA/ISA im Auftrag des ORF, die auch Aufschluss über die wichtigsten Wahlmotive gibt – mehr dazu in Wer bei welchen Gruppen punkten konnte.

„Ohne passendes Thema kaum Erfolg“

Der langjährige Wahlkampfmanager der ÖVP Vorarlberg, Dietmar Wetz, will sich die Themen genau ansehen, mit denen Wlazny gerade bei den jungen Wählerinnen und Wähler gepunktet hat. Es könne aber nicht das Konzept sein, einen jungen Kandidaten aufzustellen, der diese Zielgruppe bedienen könne und dann automatisch gewählt wird, so Wetz. Denn auch der Kandidat Tassilo Wallentin (Anmerkung: 48 Jahre alt) habe ein ähnliches Ergebnis wie Wlazny erzielt. Ohne ein passendes Thema habe auch ein junger Kandidat kaum Erfolg.

Auch für FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi reicht das Alter von Kandidatinnen und Kandidaten alleine nicht aus. Als Beispiel nennt er die Landtagswahl in Tirol im September. Dort habe FPÖ-Spitzenkandidat Markus Abwerzger mit 45 Jahren die meisten Stimmen von Erstwählerinnen und Erstwählern bekommen.

„Junge Menschen ernst nehmen“

Grünen-Landessprecher Daniel Zadra will das Abschneiden von Wlazny nicht nur auf dessen Alter reduzieren. Es brauche sicher auch ein Programm, betont Zadra. Er sieht alle politischen Fraktionen darin gefordert, junge Menschen mit ihren Sorgen und Ideen ernst zu nehmen und miteinzubeziehen. Bei den Jungen Grünen würden sich immer mehr Interessierte melden, diese müssten dann auch in die politische Arbeit eingebunden werden.

NEOS-Landessprecherin Sabine Scheffknecht will, dass junge Menschen auf der NEOS-Liste für die Landtagswahl 2024 einen wählbaren Platz bekommen. Wichtig sei der Mix mit älteren Kandidatinnen und Kandidaten.