Kultur

25. Philosophicum Lech offiziell eröffnet

Das 25. Philosophicum Lech ist am Donnerstagabend offiziell eröffnet worden. Im Jubiläumsjahr befasst sich das Symposium mit dem Thema Hass. Geleitet wird die diesjährige Auflage von Konrad Paul Liessmann, der maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des Philosophicum Lech beigetragen hat.

„Seit 25 Jahren treffen in Lech am Arlberg die großen Fragen der Philosophie auf die Entwicklungen, Krisen und Konflikte unserer Zeit. Diese Erfolgsgeschichte ist untrennbar mit dem Namen Konrad Paul Liessmann verbunden“, betont Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Für seine Tätigkeit wurde der Philosoph daher mit dem Montfortorden in Gold gewürdigt.

Philosophicum als Ort der Zuflucht

Das diesjährige Philosophicum befasst sich mit dem Thema „Der Hass – Anatomie eines elementaren Gefühls“. Der Hass sei heute ein allgegenwärtiges Gefühl und vereint die Menschen dadurch, dass sich alle in seiner Ablehnung einig seien. „Der Hass ist der einzige Affekt, der generell und nicht nur situativ als unzulässig erachtet wird“, beschrieb Liessmann in seinem Vortrag zur Eröffnung.

Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zufolge sei das Philosophicum ein „Zufluchtsort“. Gerade in der jetzigen Zeit brauche jeder Mensch Orte und Zeiten der Zuflucht: „Kunst und Kultur können uns solche Orte und Zeiten bieten“, beschrieb Mayer.

Verleihung der Essayauszeichnung als Höhepunkt

Als Referenten und Referentinnen geladen sind der Psychiater Reinhard Haller, die deutschen Philosophen Christoph Demmerling, Hilge Landweer, Barbara Zehnpfennig und Ingrid Vendrell Ferran, der aus Kabul stammende Philosoph und Islamwissenschaftler Ahmed Milad Karimi, der Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier, die Journalistin Svenja Flaßpöhler, der in Wien lehrende Rechtsphilosoph Alexander Somek sowie der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen.

Ein Highlight der Veranstaltung ist die Verleihung der mit 25.000 Euro dotierten Essayauszeichnung Tractatus an die deutsche Autorin, Kritikerin und Übersetzerin Marie Luise Knott, die den Preis exemplarisch für ihr Werk „370 Riverside Drive, 730 Riverside Drive. Hannah Arendt und Ralph Ellison“ erhält. Die Laudatio hält die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch, zudem wird ein eigens für diesen Anlass komponierter Streiche-Trio-Satz von Marcus Nigsch uraufgeführt.