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ORF Vorarlberg
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Chronik

Lebenshilfe: Personalnot schränkt Leistungen ein

Die Lebenshilfe Vorarlberg feiert dieses Jahr ihr 55-jähriges Bestehen. Derzeit werden rund 1.000 beeinträchtigte Menschen von der Lebenshilfe begleitet. Probleme wie die Teuerung und der Personalmangel bereiten dem Verein allerdings Sorgen: Weil zu wenig Personal vorhanden ist, müssen bereits einzelne Leistungen eingeschränkt werden.

Die Gründe für den Personalmangel bei der Lebenshilfe seien vielfältig, betont Geschäftsführerin Michaela Wagner-Braito. So habe sich die Pandemie als große Herausforderung erwiesen. Viele hätten dem Sozialbereich und damit der Lebenshilfe den Rücken gekehrt. Aber auch die Pensionierungswelle bereitet Wagner-Braito Sorgen: „Das wird uns auch die nächsten Jahre begleiten“.

Leistungen müssen womöglich weiter reduziert werden

Durch das fehlende Personal habe man bereits einzelne Leistungen einschränken müssen. So sei unter anderem die Familienentlastung im Bregenzerwald davon betroffen. An einem anderen Standort könne nicht mehr für alle Personen eine Wohndienstleistung für alle fünf Tage geboten werden. „Wenn das so weitergeht, müssen wir weiter reduzieren“, betont Wagner-Braito.

Sie gibt die Hoffnung allerdings noch nicht auf: „Ich habe trotzdem noch die Hoffnung, dass sich junge Menschen und auch Quereinsteiger für diese tolle Arbeit mit Sinn und einen Sozialberuf entscheiden“, bekräftigt Wagner-Braito.

Wagner-Braito von der Lebenshilfe im Gespräch

Michaela Wagner-Braito, Geschäftsführerin der Lebenshilfe, spricht zu den Gründen des Personalmangels und der Geldsorgen der Lebenshilfe.

Teuerung als große Herausforderung

Doch nicht nur der Personalmangel, sondern auch die Teuerung stelle eine große Herausforderung dar. „Wir sind wie viele andere Unternehmen auch, auch im Sozialbereich, massiv betroffen von der Teuerung“, betont Wagner-Braito. Dabei verweist sie insbesondere auf die Bereiche Energie, Treibstoff und Lebensmittel. Die Lebenshilfe nutze derzeit rund 100 Fahrzeuge und fahre damit über eine Million Kilometer pro Jahr, beschreibt sie.

Dementsprechend fordert Wagner-Braito Entlastung für die Lebenshilfe: Wenn es eine Entlastung der Unternehmen gebe, dann müsse das auch für gemeinnützige Organisationen gelten. „Es braucht genauso Unterstützungspakete für den gemeinnützigen Sektor“, betont die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Vorarlberg.

Lebenshilfe feiert 55-jähriges Jubiläum

Die Lebenshilfe Vorarlberg feiert den 55. Geburtstag. Dort werden rund 1.000 Menschen mit Behinderung von der Lebenshilfe begleitet. Die Feierlaune ist getrübt, denn massive Probleme wie Personalnot und Geldsorgen beeinträchtigen die Arbeit.