Bregenzerwald
ORF Vorarlberg
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Politik

Vorderwald: Klimagipfel in kleinem Rahmen

Am Donnerstag hat in Sibratsgfäll im Vorderwald ein Klimagipfel im kleineren Rahmen stattgefunden. Dabei trafen sich neun Bregenzerwälder Gemeinden, die gemeinsam ambitionierte Ziele im Energiebereich erreichen wollen. So sollen künftig alle gemeindeeigenen Gebäude mit erneuerbarem Strom aus der Region geheizt werden.

Damit in gemeindeeigenen Gebäuden im Laufe der nächsten sieben Jahre ohne Öl geheizt werden kann, wird vor allem auf Solarenergie gesetzt. So werden auf den Dächern zusätzliche Photovoltaik-Anlagen benötigt: „Momentan – wenn man es gesamthaft für die neun Vorderwälder Gemeinden rechnet – fehlen uns 1.600 kW Peak“, beschreibt Thomas Konrad, Bürgermeister von Langenegg und Sprecher der Energieregion Vorderwald. Das entspreche rund 10.000 Quadratmetern Fläche für Photovoltaik-Anlagen, die errichtet werden müssen. „Das Ziel ist hoch“, bestätigt Konrad.

Beteiligung der Bevölkerung ist gefragt

Um diese Anlagen errichten zu können, benötigen die Gemeinden Geld. Daher soll es im nächsten Jahr ein Angebot geben, dass sich an alle Vorderwälderinnen und Vorderwälder richtet. Erste Gespräche, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot geholt werden, hätte es bereits gegeben, erklärt Projektleiterin Monika Forster vom Energieinstitut Vorarlberg.

Klimagipfel im Vorderwald

In Sibratsgfäll in Vorarlberg fand am Donnerstag ein Klimagipfel statt und dieser ist für die Gemeinden im Vorderwald von großer Tragweite: Die Bürgermeister wollen im Energiebereich nämlich ehrgeizige Ziele erreichen.

So können sich die Bürgerinnen und Bürger mit dem Kauf von „Sonnenscheinen“ beteiligen, die in den folgenden Jahren – mit einer kleinen Verzinsung – wieder refundiert würden, erklärt Forster. Genauso wichtig sei es den Gemeinden aber auch, Energie zu sparen. So wird auch die Straßenbeleuchtung im gesamten Vorderwald auf moderne und energieeffiziente Leuchtmittel umgestellt.

Straßenbeleuchtung wird modernisiert

Bis 2030 geben sich die neun Gemeinden selbst Zeit, um die Ziele des Gipfels zu erfüllen. Dabei spiele die Kooperation eine besonders wichtige Rolle. „Gemeinsam geht es einfach leichter“, betont Konrad. So würden die Finanzierung und die Lösung von Problemen gemeinsam leichter fallen. „Wir sind sehr lösungsorientiert unterwegs“, erklärt Konrad. Das funktioniere gemeinsam besser.

Dass die neun Vorderwälder Gemeinden in einem Verband gemeinsam Verantwortung übernehmen, sei etwas besonderes. Dieser Klimagipfel soll allerdings erst der Anfang sein: Es handle sich dabei um eine Pilotregion. Man hoffe, dass sich andere ein Beispiel daran nehmen: „Seien es Regionen oder Gemeinden, aber natürlich kann sich jeder Haushalt oder jedes Unternehmen einen kleinen Klimagipfel setzen und bestimmte Ziele beschließen und umsetzen“, beschreibt Forster.