Ein Covid-19 Schnelltest, der ein positives Ergebnis anzeigt
APA/ROLAND SCHLAGER
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Chronik

Vorarlberg: 57 Prozent waren schon CoV-infiziert

57 Prozent aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben bisher – wissentlich – mindestens eine Coronavirus-Infektion durchgemacht. Das ist der höchste Prozentsatz aller Bundesländer, wie eine Auswertung des Austrian Health Report zeigt.

Die Auswirkungen einer Coronavirus-Infektion kennen mittlerweile viele Menschen in Österreich – fast 50 Prozent der Bevölkerung infizierten sich seit Ausbruch der Pandemie mit dem Virus, manche sogar mehrmals. Regional und hinsichtlich des Alters sind dabei deutliche Unterschiede sichtbar. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Austrian Health Report.

Hohe Infektionsrate im Westen

Österreichweit gaben rund 46 Prozent der Befragten an, eine Coronavirus-Infektion überstanden zu haben, acht Prozent sogar mehrmals. Besonders hoch ist der Anteil in Vorarlberg mit 57 Prozent (einmal/mehrmals). Im Burgenland hingegen infizierte sich nur ein Drittel der Bevölkerung mit dem Coronavirus (35 Prozent).

Auffallend auch die Unterschiede bei den Altersgruppen: Bei den über 60-Jährigen infizierten sich nur rund 30 Prozent ein- oder mehrmals. Bei den unter 30-Jährigen waren es doppelt so viele (60 Prozent).

22 Prozent gaben an, von Long Covid betroffen zu sein

22 Prozent leiden oder litten der Umfrage zufolge nach ihrer Infektion an Long Covid: neun Prozent ärztlich diagnostiziert, 13 Prozent ohne ärztliche Diagnose. Bei den abgefragten Beschwerden zeigt sich eine starke Altersabhängigkeit: Die unter 30-Jährigen sind im Vergleich zu älteren Personengruppen nach einer Infektion besonders häufig betroffen von erhöhter Müdigkeit, Schwächegefühl, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Angst oder Unruhezuständen.

Umfragen im Frühsommer 2022

Die repräsentative Umfrage wurde ab Frühsommer 2022 vom Umfrageinstitut IFES im Auftrag des Pharmaherstellers Sandoz durchgeführt. Aus diesen Ergebnissen und der Einbindung von Experten und Expertinnen entstand der Austrian Health Report 2022.

Teilweise weniger Arztbesuche

Folgen hat die Pandemie auch für die medizinische Versorgung: 29 Prozent der Befragten suchten weniger häufig ärztliche Hilfe auf, obwohl sie sich krank fühlten. Jede bzw. jeder Fünfte in Österreich war mit der Situation konfrontiert, eine notwendige Behandlung nicht oder seltener durchführen zu können und neun Prozent waren von einer verschobenen OP betroffen.

Auch auf Vorsorgeuntersuchungen hat die Pandemie einen starken Einfluss. 42 Prozent waren in den vergangenen zwölf Monaten zwar bei einer Gesundenuntersuchung, 28 Prozent gaben aber zu Protokoll, aufgrund der Pandemie weniger Vorsorge- oder Routineuntersuchungen durchführen zu lassen.