Das Fantasy-Epos „Der Herr der Ringe“ von Autor J.R.R. Tolkien gilt als Genre-begründendes Standardwerk der Fantasy-Literatur, die Filme dazu haben Millionen auf der ganzen Welt begeistert. Gedreht wurden sie von Peter Jackson in Neuseeland, ein Besuch dort bleibt für die meisten europäischen Fans ein Traum.
Dabei müsste man für einen Besuch in „Mittelerde“ nicht um die halbe Welt fliegen! In Jenins bei Bad Ragaz in der graubündener Region Heidiland, etwa 40 Autominuten von Vorarlberg entfernt, befindet sich nämlich das größte „Herr der Ringe“-Museum der Welt: das private Greisinger Museum.
Besuch nur nach Voranmeldung
Für die typischen runden Türen sind alle Besucher zu groß geraten, aber sie stehen geduldig vor der Hobbit-Höhle und warten auf den Beginn der Führung: „Man kann das Museum nur mit einem Ticket besuchen, das man sich auf der Homepage für eine Führung holt“, erklärt Sammlungs-Inhaber Bernd Greisinger: „Aufs Geratewohl kann man das Museum nicht besuchen.“
Das Museum ist eine gemeinnützige Stiftung. Es beherbergt die Greisinger Collection (GC), Bernd Greisingers private Sammlung zum Thema „Mittelerde“, die weltweit größte und bedeutendste ihrer Art. Sie umfasst in erster Linie Kunst und Literatur sowie Sammlungsstücke jedweder Art.
Vorher online anmelden
Die Anmeldung funktioniert ausschließlich online und kostet 50 Schweizer Franken. Drei bis vier Stunden Zeit muss man mitbringen – besser mehr. Greisinger weiß, was er den Fans schuldig ist: „Die längste Führung war über zehn Stunden.“ Wahre Tolkien-Begeisterte kann das nicht abschrecken, beim ORF-Besuch bekunden Besucherinnen und Besucher, dass sie bereits zum zweiten Mal die Ausstellung besuchen.
An zehn unterirdischen Schauplätzen auf 300 Quadratmetern bietet das Museum das Erlebnis, eine Hobbithöhle zu betreten und sich zahllose Exponate aus der Phantasiewelt der Tolkien-Bücher und der Filme in Ruhe anzusehen.
Tolkiens Schaffenskraft vermitteln
Drei Jahre lang hat Bernd Greisinger Exponate aus aller Welt zusammengetragen, um „Mittelerde“ neu zu erschaffen. Zweck des Ganzen: möglichst viele Menschen für Tolkiens Bücher zu begeistern. „Wir wissen, dass die Besucher zu über 90 Prozent die Filme gesehen haben und etwa die Hälfte haben die Bücher gelesen. Das Museum richtet sich natürlich an beide Gruppen, aber wir wollen die andere Hälfte ermutigen, das Buch in die Hand zu nehmen, um Tolkien mit seiner Schaffenskraft kennenzulernen.“