Fände mit Affenpocken
Marina Demidiuk – stock.adobe.co
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GEsundheit

Affenpocken: Impfempfehlung für Risikogruppen

Die gehäuften Infektionen mit dem Affenpockenvirus weltweit und auch in Österreich stellen ein zunehmendes Problem dar. In Vorarlberg wurden bisher vier infizierte Personen gemeldet. Für alle Hochrisikogruppen und Kontaktpersonen von Infizierten empfiehlt Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) nun eine Impfung.

Im Mai 2022 ist in Österreich der erste Fall von Affenpocken aufgetreten. In Vorarlberg wurden bisher vier infizierte Personen registriert. Mit Stand 19. August 2022 wurden in Österreich bisher 217 Fälle der Virus Erkrankung gemeldet. Betroffen sind derzeit in erster Linie Personen mit häufig wechselnden sexuellen Kontakten.

„Bei den Affenpocken handelt es sich um eine meldepflichtige Zoonose (ursprünglich eine Tierkrankheit, die auf den Menschen übertragen wurde). Das Virus ist aber nicht leicht zwischen Menschen übertragbar“, erklärt Landessanitätsdirektor Dr. Wolfgang Grabher. In der Regel erfolgt die Übertragung durch einen engen und direkten körperlichen Kontakt mit Erkrankten (Haut bzw. Schleimhautkontakte, sexuelle Kontakte, Tröpfcheninfektion während eines intensiven face-to-face Kontakts, Schmierinfektion nach Kontakt zu Bläscheninhalt oder infektiösen Schorfpartikeln oder durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten).

Ansteckungswahrscheinlichkeit niedrig

Die Ansteckungswahrscheinlichkeit gilt aber als relativ niedrig und das klinische Bild ist meistens mild. Durchschnittlich fünf bis 14 Tage nach der Ansteckung treten Fieber, Kopf und Muskelschmerzen, zumeist schmerzhafte Lymphknotenschwellungen, sowie ein allgemeines Krankheits- und Erschöpfungsgefühl ein. Im weiteren Verlauf kann nach ein bis drei Tagen ein pockenähnlicher Bläschenausschlag ausgehend vom Ort der Infektion auftreten, das teilweise stark juckend oder schmerzhaft ist. Der Inhalt der Bläschen ist hochinfektiös. Ansteckungsfähigkeit besteht, so lange Krusten vorhanden sind, im Durchschnitt sind dies 3 Wochen.

„Die präexpositionelle, also vorbeugende Impfung ist nur für ganz bestimmte Risikogruppen ab dem 18. Lebensjahr geplant und auch sinnvoll“, führt Rüscher aus. Dies sind Personen mit individuellem Risikoverhalten (Personen mit häufig wechselnden sexuellen Kontakten) und Gesundheitspersonal, das einem sehr hohen Expositionsrisiko durch Affenpocken erkrankten Personen ausgesetzt ist (designierte Abteilungen/Ambulanzen/Ordinationen für die Diagnostik und Therapie von mit Affenpocken infizierten Personen).

Pockenimpfung bringt gewisse Immunität

Postexpositionell, also nach direktem Kontakt mit dem Virus im Labor oder nach engem Kontakt mit einem Erkrankten, soll die Impfung innerhalb von vier Tagen nach dem Kontakt durchgeführt werden.

Bei Personen, die in der Kindheit bereits gegen Pocken geimpft worden sind, kann von einer gewissen Immunität ausgegangen werden und es ist nur eine Impfung erforderlich, wie Rüscher informiert. Ansonsten sind zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen notwendig.

Für eine Terminvereinbarung und die Prüfung der Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der Impfung gegen Affenpocken, sowohl als Risikoperson als auch als Kontaktperson, sind die Gesundheitsämter der örtlich zuständigen Bezirkshauptmannschaft zuständig.