Kummenberg
ORF Vorarlberg
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Chronik

Kummenberg: Diskussion um Sendeanlage

Damit die Blaulicht-Organisationen in Vorarlberg im Krisenfall miteinander kommunizieren können, gibt es ein eigenes digitales Funksystem. Dieses sogenannte Tetra-Netz ist zwar weiter gewachsen, doch komplett ausgebaut ist es noch nicht. Am Kummenberg soll daher eine neue Sendeanalage entstehen, was nicht überall auf Zustimmung trifft.

In kritischen Momenten kann jede Sekunde zählen, weshalb die Einsatzkräfte dazu in der Lage sein sollten, schnell und zuverlässig miteinander zu kommunizieren. Das Digitalfunknetz hat in Vorarlberg allerdings noch Lücken, weshalb die Landeswarnzentrale am Kummenberg einen Blaulichtmast errichten möchte. Dieser wäre einer von rund 80 Standorten in Vorarlberg.

Funktechnisch bestmöglicher Standort

„Dieser Funkstandort dient zur Abdeckung des Gebietes vom Kummenberg bis nach Dornbirn und ist funktechnisch der bestmögliche Standort für einen Funkmasten“, betont Martina Schönherr, Vorständin der Abteilung Inneres und Sicherheit. Beim geplanten Masten handle es sich um einen Negativmast, der nicht wie ein klassischer Funkmast nach oben, sondern an der Felswand nach unten gehe.

Bohranlage bringt Einbußen für die Landschaft

Für diese rund 100 Meter tiefe Bohrung müsste allerdings eine ganze Bohranlage auf den Kummenberg gebraucht werden, was für Kritik sorgt. „Wir haben hier auf den Kummenberg herauf nur einen Wanderweg. Mit diesen Bohrmaschinen muss allerdings durch den Wald gefahren werden“, argumentiert Arno Wohlgenannt von den Koblacher Grünen.

Die Fahrzeuge, die dafür benötigt werden, seien mehrere Tonnen schwer und würden alles, was unter ihnen ist, zerdrücken, wodurch der Untergrund geschädigt werde, begründet Wohlgenannt weiter. „Es müssen teilweise Bäume gefällt werden. Beim nächsten Starkregen büßt das dann die Landschaft beziehungsweise der Kummenberg“, kritisiert Wohlgenannt.

Diskussion über Sendeanlage am Kummenberg

Damit die Blaulichtorganisationen auch im Krisenfall sicher miteinander kommunizieren können, haben sie ihr eigenes, digitales Funksystem. Die Landeswarnzentrale will jetzt am Kummenberg eine neue Sendeanlage errichten – aber das kommt nicht bei allen gut an.

Container für Sende-Elektronik erzeugt Lärm

Hinzu komme, dass eine größere Behausung für die Sende-Elektronik auf dem Berg platziert werden müsste. Das sehe einerseits nicht schön aus und bringe andererseits Lärm auf der Aussichtsplattform, dem Wohlgenannt zufolge schönsten Punkt des Kummenbergs.

„Dieser Container muss belüftet werden, es entsteht Abwärme. Auch dort würden wir uns wünschen, dass man einen anderen Standort findet“, klagt Wohlgenannt. Man wisse zwar, dass der Container unmittelbar neben dem Masten platziert werden müsse, doch man frage sich dennoch, ob es nicht einen anderen Standort gebe.

Grüne wünschen sich mehr Information und Diskussion

Alternative Standorte seien durchaus gesucht worden, heißt es vonseiten des Landes Vorarlberg. Es sei die ganze Kummenberg-Wand inklusive der angrenzenden Gemeindegebiete überprüft worden. Dabei habe sich gezeigt, dass der derzeit anvisierte Standort der beste Platz für einen Sendemasten am Kummenberg sei. Damit sei die beste Abdeckung mit den wenigsten Funkmasten erreichbar, erklärt Schönherr die Wahl des Platzes.

Wohlgenannt betont, dass die Grünen durchaus Alternativen sehen würden. Man kenne allerdings nicht die technischen Details. Er wünscht sich daher vom Land Vorarlberg mehr Information und Diskussion um die Wahl des Standortes. Das alles soll passieren, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird: Denn der Kummenberg hat sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet entwickelt.