Schulweg Kind mit Schultasche
U. J. Alexander – stock.adobe.com
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Verkehr

Schulweg: „Elterntaxis“ als Gefahr für Kinder

Eltern, die ihre eigenen Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, können sie so schützen. Doch durch das große Verkehrsaufkommen, das „Elterntaxis“ verursachen, können andere Kinder in Gefahr gebracht werden. Ab 1. Oktober kann der Verkehr im Bereich vor Schulen allerdings durch eine neue Verordnung reduziert werden.

Am 1. Oktober tritt die 33. Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Damit soll es künftig möglich werden, den Verkehr im Bereich vor Schulen zu mindern: mithilfe einer sogenannten „Schulstraße“. So wird die Zufahrtsstraße einer Schule für Fahrzeuge zur Sackgasse. Darüber hinaus gilt das Einhalten von Schrittgeschwindigkeit. Beim Verlassen der Schulstraße gelten dabei die üblichen Vorrangregeln.

Schulstraßen sollen Sicherheit erhöhen

Die neuen Regelungen sollen für mehr Sicherheit sorgen: „Dadurch sollen unübersichtliche und hektische Situationen beim Bringen und Abholen von Schüler:innen vermieden werden“, beschreibt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. „Gibt es keine passende Alternative zum Auto, ist es wichtig, die Situation beim Hinbringen und Abholen sicher und ruhig zu gestalten“, betont Seidenberger.

Schulweg mit den Kindern optimieren

Elterntaxis machen unter anderem dann Sinn, wenn Wege gebündelt werden können, sich eine Mitfahrgelegenheit anbietet, die Schule zu weit weg ist oder öffentliche Verkehrsmittel nicht genutzt werden können. Dennoch sollte der Schulweg gemeinsam mit den Kindern besprochen und optimiert werden: „Eltern sollten gemeinsam mit ihrem Kind überlegen, wie der optimale Weg zur Schule absolviert werden kann, um die gewünschte Sicherheit und Eigenständigkeit zu fördern“, betont Seidenberger.

Fußweg fördert Selbstständigkeit und Verkehrskompetenz

Sind beispielsweise eine gute Infrastruktur mit Schutzwegen, Ampeln oder nahe gelegenen Haltestellen vorhanden, kann man gemeinsam mit dem Kind zur Schule gehen oder mit dem Rad fahren. Wichtig ist dabei allerdings auch das entsprechende Schulwegtraining: „Gut vorbereitet erlangen die Kinder nach anfänglicher Begleitung dann nach und nach wichtige Verkehrskompetenz, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen“, beschreibt Seidenberger.

Je früher Kinder mit Verkehrssituationen in Berührung kommen, desto sicherer verhalten sie sich später – auch alleine. Allerdings sei dafür eine ausgiebige Trainings- und Begleitphase der Eltern nötig, betont Seidenberger. So sollte der Schulweg vorab geübt und das richtige Verhalten im Straßenverkehr regelmäßig wiederholt werden.

Unfälle vermeiden: Kinder müssen gesehen werden

Im Straßenverkehr kommt es oftmals zu tragischen Unfällen, wenn Fußgänger in der Dunkelheit übersehen werden. Dunkel gekleidete Personen können beispielsweise erst aus einer Distanz von 30 Metern wahrgenommen werden, Personen mit Reflektoren hingegen bereits aus einer Distanz von 150 Metern.

Für Kinder auf dem Schulweg ist es daher besonders wichtig, gesehen zu werden. Hierfür können beispielsweise Leuchtwesten, Sticker, Aufnäher, reflektierende Anhänger oder auch Mützen aus reflektierendem Material verwendet werden.

Tipps für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel

  • am Gehsteig bleiben und Abstand halten, bis der Bus bei der Haltestelle stehen bleibt
  • Aussteigenden Platz machen und erst danach einsteigen
  • hinsetzen sofern ein Sitzplatz verfügbar ist, ansonsten gut festhalten
  • Rücksicht auf andere nehmen
  • nach dem Aussteigen warten, bis der Bus weggefahren ist und dann erst die Straße überqueren
  • Autofahrer dürfen Busse mit Warnblinker und Schulbusschild nicht überholen