Brennholz
ORF Vorarlberg
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Wirtschaft

Nachfrage nach Brennholz steigt

Aufgrund der hohen Gas- und Ölpreise suchen immer mehr Menschen nach Alternativen zum Heizen. Deshalb ist die Nachfrage nach Brennholz stark gestiegen. Damit genug vorhanden ist, appelliert die Wirtschaftskammer nun an die Waldbesitzer, mehr Brennholz in den Wäldern zu schlägern.

Holz aus den heimischen Wäldern ist eine wichtige Alternative zu Gas und Öl aus Krisenstaaten und beim Heizen derzeit um 50 Prozent günstiger als Öl. Vorarlberg wäre durchaus dazu in der Lage, sich selbst mit Brennholz zu versorgen. Aufgrund der Nachfrage ist der Preis dafür allerdings gestiegen – je nach Holzart um 20 bis 50 Prozent. Die Wirtschaftskammer äußert daher den Wunsch, dass in den heimischen Wäldern mehr Brennholz geschlägert werden soll:

„Hier kann man jetzt wirklich ganz gute Erträge lukrieren. Und es wäre jetzt auch ganz wichtig, auch in diesen schwierigen Lagen, wo Brennholz hoher Energieholzanteil ist, diese Nutzungen jetzt zu forcieren und dies jetzt anzugehen“, betont Tobias Ilg, Forstunternehmer und Obmann des Biomasseverbands.

Schlägerung sei für Waldbesitzer nicht rentabel

Beim Holz fällen fällt eine Mischung aus Nutzholz und Brennholz an. Da der Preis für Nutzholz derzeit fällt, sei es für die Waldbesitzer nicht wirklich rentabel, Holz zu schlägern, kontert hingegen Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer.

„Weil sich de facto die Situation für die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer so ergibt, dass der Preis, die Attraktivität, Holz einzuschlagen, den Wald zu nutzen, nicht einmal die Aufwände deckt. Und hätten wir nicht den Waldfonds, wo öffentlich unterstützt würde, wäre die Holznutzung noch deutlich geringer“, argumentiert Moosbrugger.

Brennholz stark nachgefragt

Die Wirtschaftskammer setzt jetzt einen Apell an die Waldbesitzer mehr Brennholz zu schlagen.

Forstarbeiter könnten fehlen

Sollten sich die Waldbesitzer im Herbst, wegen der steigenden Nachfrage, doch dazu entscheiden, mehr Brennholz zu schlagen, sieht die Wirtschaftskammer ein Problem auftauchen. „Unsere Forstarbeiter wandern derzeit ins Ausland ab, übernehmen dort die Arbeiten, weil es hier viel zu ruhig ist und das würde heißen, dass im schlimmsten Fall – wenn wir zwar Holz hätten – die Forstarbeiter und die Forstunternehmer nicht mehr im Land haben“, gibt Ilg zu bedenken.

Landwirtschaftskammer-Präsident Moosbrugger sieht das anders: „Diese Sorge sehe ich derzeit gar nicht. Es gibt eine gute Auslastung für die Forstarbeiter, die bei uns in den letzten Jahren tätig waren“.

Brennholz schlägern hilft der Waldpflege

Mehr Brennholz aus dem Wald zu entnehmen, sollte auch unter dem Aspekt der Waldpflege gesehen werden: „Ein gesunder Wald hat die Grundlage, dass man die alten Bäume schlägt und den jungen Platz macht. Das ist die sogenannte Nachhaltigkeit. Das heißt, wegschauen und glauben, wenn man nichts tut, ist es das Richtige, ist hier der Holzweg. Man muss nutzen, um den Wald zu erhalten. Der Holzzuwachs sollte geschlägert werden“, spricht sich Ilg für eine verstärkte Nutzung aus.

Holz als wichtige Alternative zu Gas und Öl

Es würde derzeit genügend Brennholz auf Lager liegen – ob im Wald oder bei Händlern. Eng könnte es werden, wenn Hamsterkäufe getätigt würden und überproportional große Mengen auf einmal gekauft würden. Die Landwirtschaftskammer rät daher:

„Man soll sich einfach letztendlich das kaufen, was man für den kommenden Winter braucht. Dann haben wir die Gewährleistung: Das können wir liefern“, sagt Moosbrugger.