Selbstfahrende Stapler, Videokonferenzen oder auch programmierte Arbeitsabläufe: Digitale Arbeitsabläufe nehmen in der Industrie immer mehr Platz ein. Die Unternehmen brauchen je nach Größe ein eigene Digitalisierungsstrategie, die beispielsweise einen speziellen Ablauf unter die Lupe nimmt.
Dabei stelle sich die Frage, wie man Menschen mit ihren Fähigkeiten mit dem kombinieren könne, was eine Maschine oder ein Computerprogramm kann, erklärt Gerhard Humpeler, Geschäftsführung der Blum GmbH. Insgesamt werden vonseiten der Firma Blum für fünf Jahre rund zwei Millionen Euro in die Stiftungsprofessur investiert.
Suche nach digitalen Lösungen
Die Professoren und Studenten, die im Zuge der digitalen „Business Transformation“ an der Fachhochschule Vorarlberg an digitalen Lösungen forschen, werden verstärkt mit Unternehmen im Land zusammenarbeiten.
Stiftungsprofessur an Fachhochschule
An der Fachhochschule Vorarlberg wurden am Montag die Verträge für einen Stiftungsprofessur „Digital Business Transformation“ unterzeichnet. Die Firma Blum übernimmt fünf Jahre lang mit zwei Millionen Euro die Finanzierung.
„Es kann irgendwas im Finanzbereich sein, es kann aber auch ein Roboter sein, der neu gesteuert werden muss. Es gibt aber auch Themen im Bereich Soziales, im Bereich Gesundheit – Thema Pflegeroboter, wo wir an der FH Vorarlberg viele Jahre schon auch aktiv forschen“, beschreibt Markus Preißinger, Forschungsleiter der Fachhochschule Vorarlberg, die unterschiedlichen Möglichkeiten.
Digitale Videobrille für internationale Zusammenarbeit
Während der CoV-Pandemie haben Techniker des Beschlägeherstellers Blum beispielsweise mit einer digitalen Videobrille ganze Anlagen in China oder den USA aufgebaut. Durch die Brille gebe man dem Träger dann beispielsweise Befehle wie „Schau genau dort hin“, „Hier ist das Problem“ oder „Dort musst du das Teil befestigen“. „Das funktioniert wunderbar, ohne dass wir uns sehen“, erläutert Produktionsmechaniker Manuel Pfanner. Distanzen von 7.000 Kilometern seien hierbei kein Problem, lange Montagereisen werden so hinfällig.

Digitalisierung als Mittel gegen den Fachkräftemangel
Weil beispielsweise Staplerfahrer fehlen, übernehmen automatisierte Stapler die Arbeit – die Digitalisierung ist also auch ein Mittel gegen den Fachkräftemangel. „Über diese Stiftungsprofessur schaffen wir es, die Lehre zu stärken und uns die entsprechenden Fachkräfte am Standort Vorarlberg zu sichern“, zeigt sich Humpeler überzeugt.

Fachhochschule Vorarlberg soll attraktiver werden
Die FH Vorarlberg erhofft sich, mit der Stiftungsprofessur attraktiver für Studenten und Lehrende zu werden. „Mit dieser Attraktivität einer Stiftungsprofessur und diesem wirklich impulsgebenden und zukunftsweisenden Thema stärken wir nicht nur den Standort FH Vorarlberg, sondern wir unterstützen den ganzen Wirtschafts- und Forschungsstandort Vorarlberg“, erläutert Preißinger.