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David Hollenstein
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Chronik

Mehrere Einsätze wegen Starkregens

Die ZAMG hat für Freitag eine Regenwarnung für den Westen Österreichs ausgegeben. Aufgrund eines Genuatiefs werden für Vorarlberg bis in den Samstag hinein starke Niederschläge erwartet. Die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle verzeichnete seit Donnerstagabend 23 Einsätze, die meisten wegen überfluteter Keller im Bezirk Bregenz.

In den betroffenen Gebieten sei verbreitet mit Niederschlagsmengen von 50 bis 80 Millimetern zu rechnen, punktuell könnten aber auch bis zu 150 Millimetern zusammenkommen. Dadurch bestehe die Gefahr von Muren, kleinräumigen Überflutungen und Überschwemmungen, so die ZAMG. Vor allem betroffen sind der Bregenzerwald und auch die angrenzenden Regionen Richtung Rheintal und Bodensee. Im Montafon sollte es insgesamt am wenigsten regnen.

Zum Vergleich: Bregenz hat im August einen durchschnittlichen Monatsniederschlag von rund 170 Millimetern. Insgesamt ist das laut Alexander Radlherr von der ZAMG aber kein außergewöhnliches Ereignis, sondern bei kräftigen sommerlichen Tiefdruckentwicklungen können solche Mengen immer wieder mal vorkommen.

Vermehrt Wasser in Gebäuden

In der Nacht mussten die Feuerwehren in Dornbirn viermal ausrücken, weil Wasser in Gebäude eingedrungen war. Am Morgen verzeichnete die Leitstelle 19 Einsätze, vor allem wegen überfluteter Keller im Raum Unterland.

In Fußach gab es gleich mehrere Einsätze, weil Keller überflutet waren. Auch Firmen sind betroffen, ein Textilveredelungsbetrieb in Lustenau hat derzeit keinen Strom, im Keller steht das Wasser 40 Zentimeter, in Altach werden Sandsäcke benötigt, um ein Gebäude zu sichern. In Dornbirn trat unter anderem Wasser in die Lehrwerkstatt der Firma Blum ein.

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In Fußach gab es gleich mehrere Einsätze
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Bei der Textilveredelung Grabher in Lustenau war ca. 40 cm. Wasser im Keller
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Aufgrund des hohen Wasserstandes hatte das Gebäude kurze Zeit Stromausfall

Nur kleinere Bäche vorerst von Hochwasser betroffen

Nach der langen Trockenheit blieben die Pegel der meisten Vorarlberger Bäche und Flüsse vorläufig im Niedrigwasserbereich, nur kleinere Bäche in den Bezirken Dornbirn und Bregenz, in der von den Niederschlägen am meisten betroffenen Nordstaulage, führten am Donnerstag Hochwasser.

Die ZAMG rechnete mit dem Anhalten der teils intensiven Regenfälle aber mit weiteren Einsätzen im Laufe des Tages. Auch Überschwemmungen seien im Laufe des Tages nicht ausgeschlossen. Unwetter, wie sie am Donnerstag durch den Südosten Österreichs gezogen sind, seien vorerst aber ausgeschlossen, da Vorarlberg auf der Rückseite des Tiefdruckgebiets liege.

„Wärmere Luft kann mehr Wasser aufnehmen“

Laut Radlherr stehen die hohen Regenmassen auch in Zusammenhang mit den heißen Temperaturen: „Denn je wärmer insgesamt die Luftmassen sind, desto mehr Wasser können sie aufnehmen und desto mehr Niederschlag kann diese Luftmasse hervorbringen.“ Zudem spiele auch das extrem warme Mittelmeer eine Rolle, welches in der Südströmung verdunste und somit natürlich extrem viel Wasser in die Luft steige. Dieses Wasser stehe dann zur Niederschlagsbildung zur Verfügung.