Chip-Herstellung
Bachmann electronics
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Wirtschaft

Krisen: Chip-Mangel droht

Die kleine Insel Taiwan im Südpazifik ist der weltweit größte Chiphersteller. Ohne diese elektronischen Bauteile funktionieren weder Handys noch Fernseher. Die heimische Industrie blickt derzeit aber mit Sorge nach Taiwan, das sich von chinesischen Militär-Übungen vor der Küste bedroht sieht.

Würde China Taiwan abschotten oder gar angreifen, hätte das Auswirkungen auf die heimische Industrie. So unter anderem auch auf Bachmann Electronic. „Das würde bedeuten, dass nicht nur Bachmann stark beeinflusst wäre, also bis hin zu Produktions-Stopps von einzelnen Produkten zumindest. Es würde dazu führen, dass man gewisse Mobiltelefone plötzlich nicht mehr kaufen kann, dass viele Produkte unseres täglichen Bedarfes nicht mehr so verfügbar wären, wie wir das gewohnt sind“, sagt Geschäftsführer Bernhard Zangerl.

Bedarf an Chips enorm gestiegen

Nur zehn Prozent der Mikrochips werden in der Europäischen Union hergestellt. Die Automobilindustrie allein benötigt Unmengen. Doch auch Zulieferer wie Hirschmann in Rankweil hängen mit in den Lieferketten. Geschäftsführer Markus Ganahl zeigt sich skeptisch, ob man von den Asiaten unabhängiger werden kann, denn auch die USA würden mit einem Förderprogramm investieren.

„Alle diese Maßnahmen sind wichtig, aber noch zu wenig“, betont Ganahl, denn der Bedarf sei nach wie vor groß. „Was wir nach der CoV-Pandemie alle gelernt haben, ist, dass der Bedarf an Chips durch die Digitalisierung enorm gestiegen ist“, sagt Ganahl.

Drohender Chipmangel

Die heimische Industrie blickt derzeit mit Sorge nach Taiwan. Die kleine Insel im Südpazifik ist der weltweit größte Chiphersteller. Ohne diese elektronischen Bauteile funktionieren weder Handys noch Fernseher. Die Chinesen sehen Taiwan als abtrünnige Provinz an und führen vor der Küste Militär-Übungen durch. Die Taiwanesen proben jetzt auch für den Ernstfall und das könnte massive Auswirkungen haben.

Abhängigkeit von Asien groß

Die Abhängigkeit von Asien sei groß, betont auch Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung: „Die Welt ist abhängig von der Chip-Produktion“. Taiwan sei nicht nur was die Produktion anbelangt besonders wichtig, sondern auch für das Testen und Montieren. Wenn es zu einer Produktionsunterbrechung – etwa durch eine kriegerische Auseinandersetzung – käme, wäre dies dramatisch für die Lieferketten.

Kein Land kann Chips als Ganzes produzieren

Bis zu seinem Endverbrauch sei ein Chip im Durchschnitt in fast 70 Ländern unterwegs, sagt Ohneberg. „Es gibt kein Land in der Welt, wo ein Chip als Ganzes produziert werden kann“, bestätigt er. Der Glaube, dass man in Vorarlberg Chips produzieren könne, sei also sehr weit hergeholt – denn zur Produktion gehören neben den Rohstoffen auch das Design und die Montage der Chips.

Experte Ohneberg zu Chipmangel

Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung, ist zu Gast im Studio und spricht über den drohenden Chipmangel. Die heimische Industrie blickt derzeit mit Sorge nach Taiwan. Die kleine Insel im Südpazifik ist der weltweit größte Chiphersteller.

Lieferketten beruhigen sich langsam wieder

Derzeit würden sich die Lieferketten insgesamt langsam wieder beruhigen, die Betroffenheit sei unterschiedlich hoch. Eine gewisse Nervosität sei dennoch gegeben, denn man wisse schließlich nicht, wie es weitergehe. Man schenke der Situation daher große Aufmerksamkeit, beschreibt Ohneberg.