Das Vorarlberger Unternehmen e.battery systems entwickelt am Firmensitz in Wolfurt maßgeschneiderte Batteriesysteme für internationale Kunden. Das Technologie-Unternehmen startet nun eine Kooperation mit dem indischen Batteriehersteller Amara Raja Batteries.
Martin Schachenhofer
Martin Schachenhofer
Wirtschaft

Fahrzeugbatterie für Indien aus Vorarlberg

Der Vorarlberger Batteriespezialist e.battery systems und das indische Unternehmen Amara Raja Batteries starten die gemeinsame Entwicklung der ersten flüssiggekühlten Batterie für 2- und 3-Radfahrzeuge in Indien.

Die Batterie mit Immersionskühlung und raschem Ladevorgang wird speziell für den stark wachsenden indischen Markt für E-Roller und E-Rikschas konzipiert und soll Anfang 2023 getestet werden. Ab Herbst 2023 ist die Produktion von mehreren 10.000 Stück pro Jahr in einer eigens errichteten teilautomatisierten Produktionslinie in Indien geplant.

Lithium-Ionen-Batterien für 2- und 3-Radfahrzeuge

Mit rund 15 Millionen Neuzulassungen pro Jahr ist Indien der zweitgrößte Motorradmarkt der Welt. Der Anteil an E-Rollern beträgt derzeit etwa zwölf Prozent – Tendenz stark steigend. Das gilt auch für den wachsenden Markt für elektrische Rikschas. e.battery systems mit Sitz in Wolfurt und Amara Raja Batteries, Indiens zweitgrößter Batteriehersteller, entwickeln ab sofort gemeinsam sichere, langlebige und effiziente Lithium-Ionen-Batterien für 2- und 3-Radfahrzeuge. Die Serienproduktion soll im Herbst 2023 beginnen.

e.battery systems entwickelt und fertigt innovative Batterien für Elektrofahrzeuge, Baumaschinen und Industrieanlagen sowie Energiespeicher-Lösungen für Industrie und Gewerbe.
Martin Schachenhofer
ei der innovativen Technologie werden die Batteriezellen von einer nichtleitenden Flüssigkeit umspült

Anfang August unterzeichneten die beiden Unternehmen am Firmensitz von Amara Raja Batteries in Hyderabad im südindischen Bundesstaat Telangana eine langfristige Vereinbarung zur Entwicklung, Produktion und Vermarktung der ersten tauschbaren Batterie mit Immersionskühlung am indischen Markt. Bei der innovativen Technologie werden die Batteriezellen von einer nichtleitenden Flüssigkeit umspült. Das sorgt für eine gleichmäßige Kühlung und ermöglicht schnellere Ladevorgänge.

„In Indien kann es sehr heiß werden. Da stehen Sicherheit und eine präzise Temperaturkontrolle an oberster Stelle. Eine Immersionsflüssigkeit kühlt effizienter sowie effektiver als herkömmliche Verfahren und verlängert damit die Lebensdauer der Batterie um bis zu 30 Prozent“, erklärt Christopher Schöpf, Gründer und CEO von e.battery systems.

Enormes Marktpotenzial

Anfang 2023 wollen e.battery systems und Amara Raja Batteries die ersten Prototypen testen und anschließend mit der Zertifizierung starten. Die Produktion soll ab Herbst 2023 aufgenommen werden. Dazu werden die beiden Unternehmen gemeinsam eine teilautomatisierte Produktionslinie am Standort in Indien errichten. Im ersten Schritt sollen die führenden Hersteller elektrisch betriebener 2- und 3-Radfahrzeuge mit mehreren 10.000 Batterien pro Jahr beliefert werden.

Schöpf sieht enormes Potenzial in der internationalen Kooperation: „Die Nachfrage am indischen Markt steigt rasant und die Technologie lässt sich auch für andere E-Mobilitätssektoren adaptieren. Mit unserem technischen Know-how verschaffen wir den Fahrzeugherstellern einen Marktvorsprung.“

Mit der Investition in die Lithium-Ionen-Technik erweitert das auf Blei-Säure-Batterien für Industrie- und Automobilanwendungen spezialisierte indische Großunternehmen sein Portfolio. „Wir konzentrieren uns auf maßgeschneiderte Batteriesysteme. Gemeinsam mit e.battery systems realisieren wir eine weitere zukunftsweisende Lösung und ermöglichen so den Übergang zum emissionsfreien Verkehr“, betont Vikramaditya Gourineni, Executive Director von Amara Raja Batteries.