Der Storch ist gern gesehen, weshalb man die Storchen-Nester auf Hochspannungsmasten grundsätzlich zulässt: „Der Storch braucht einen Ort, um seinen Horst zu bauen. Und diese Strommasten – das ist nicht nur in Vorarlberg so, sondern auch in Portugal, Spanien oder Italien – sind relativ einfach anzufliegen und als Grundelement für einen Horst geeignet“, erklärt Walter Niederer vom Storchenmanagement Vorarlberg.
Doch ein so hoch gelegenes Nest hat auch seine Tücken, weshalb es – in manchen Fällen – entfernt werden muss. „Das ist notwendig, weil diese Nester auf diesen Masten eine Gefahr für den Stromfluss darstellen und nach der Brutperiode können diese Nester dann entfernt werden“, beschreibt Niederer.
Störche und Strom vertragen sich nicht gut
Störche und Strom vertragen sich nicht immer gut: Sechs von zehn Jungtieren kommen nicht über das erste Lebensjahr hinaus. Die Tierrettung zeigt sich dementsprechend wenig erfreut über Storchen-Nester auf Hochspannungsmasten.
„Die Jungen landen, wenn sie ausfliegen, irgendwo am Mast und verkeilen sich mit dem Fuß“, bedauert Karl Heinz Hanny von der Tierrettung Vorarlberg. Wenn sich das Tier dabei den Fuß breche, käme es verletzt zur Tierrettung.
Entfernung von Storchennestern
Oftmals nisten Störche auf Hochspannungsmasten. Doch dort sind sie nicht immer gerne gesehen. Aus diesem Grund werden ihre Nester teilweise entfernt.
Richtiger Zeitpunkt für die Entfernung von Nestern
Die Nester gehören laut Hanny zwar nicht auf die Strommasten, doch der Zeitpunkt, die Nester zu entfernen, sei nicht richtig gewählt worden. „In ganz kurzer Zeit, in einigen Wochen, wären die Jungstörche, die jetzt problematisch ihren Schlafplatz suchen, am See im Flachwasser gestanden und hätten dort geschlafen“, sagt Hanny.
Aus Sicht der zuständigen Behörde hingegen sei der Zeitpunkt mit Absicht so gewählt worden. In den großen Betrieben im Vorarlberger Unterland sei momentan Ferienzeit, sagt Niederer. „Das heißt, sie sind stillgelegt und dann kann die VKW die Wartungsarbeiten an diesen großen Strommasten machen“, erklärt Niederer.