Proteste beim Bau der L52 in Brederis
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Verkehr

Nachgeschaut: Streit um Bau der L52 bei Brederis

Neue Straßenprojekte stoßen oft auf Widerstand. Das kennt man von der S18 oder dem Feldkircher Stadttunnel. Auch vor rund 30 Jahren hat es heftige Demonstrationen gegeben. Damals ist es um den Bau der L52 bei Brederis gegangen.

Zahlreiche Bauern, darunter einige Grundeigentümer, wehrten sich damals gegen die Enteignung zugunsten der Straße, weshalb die Verhandlung kurzerhand in ein Hotel verlegt wurde. Die Demonstranten fuhren damals zum Versammlungsort, konnten aber die Enteignungen letztlich nicht verhindern.

Fünf Jahre später war der Streit juristisch entschieden, Anrainer in Brederis forderten vehement die Umsetzung der Umfahrung, die Gegner mobilisierten vor allem gegen das Gesamtprojekt mit einer hochrangigen Verbindung bis in die Schweiz. Einer der Wortführer war der Biobauer Josef Stark. „Unsere große Unterstützung war der Widerstand, der aus Meiningen kam“, erinnert sich Stark.

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Proteste beim Bau der L52 in Brederis
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Proteste beim Bau der L52 in Brederis
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Der Bau der L52 führte zu großen Protestaktionen
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Manche Aktivisten campten sogar auf der Baustelle
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Aktivist Thomas Schmidinger wurde sogar von der Polizei abgeführt
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Blockadecamp auf der Baustelle

Tatsächlich konzentrierten sich die Proteste letztlich vor allem auf die Gemeinde Meiningen und auf jene Feldkircher Stadtteile, die durch die neue Straße mehr Verkehr befürchteten.

Zum regelrechten Showdown kam es im Juni 1993, als die Bauarbeiten beginnen sollten und die Straßengegner ein Blockadecamp errichteten. „Da war wirklich noch die Hoffnung da, dass wir das bis zum Letzten blockieren“, sagt Stark, der bei den Protesten dabei war. „Das war unsere letzte verzweifelte Aktion, mit der Besetzung der Baustelle doch noch was zu bewirken“, schildert Rita Reisch, Mitbegründerin der Plattform „Weniger Verkehr“.

Nachgeschaut: L52 bei Brederis

Vor rund 30 Jahren hat es Demonstrationen aufgrund der L52 bei Brederis in Vorarlberg gegeben. Neue Straßenprojekte stoßen oft auf Widerstand. Die damaligen Gegnerinnen und Gegner dieses Projektes sprechen darüber.

„Unser Protest war nicht irrelevant“

Der zuständige Landesrat Grabher zeigte sich jedenfalls unbeeindruckt und das Camp wurde noch am gleichen Abend geräumt. Trotz des Scheiterns der Blockade war die Aktion nicht umsonst, finden die damaligen Aktivisten. „Ohne den Widerstand hätte es noch viel mehr gegeben und es wäre eine viel größere Durchzugsverbindung entstanden. Ich glaube irrelevant war unser Protest nicht“, sagt der jetzige Politikwissenschafter und damalige Aktivist Thomas Schmidinger.

Das umkämpfte Straßenstück selbst wurde bereits ein paar Monate nach der Baustellenbesetzung in Betrieb genommen, sogar noch vor der Montage der Beschilderung.