Hotel Aurelio Lech
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Politik

Hotel Aurelio könnte sanktioniert werden

Das Lecher Hotel Aurelio könnte jetzt doch noch von den EU-Sanktionen gegen russische Superreiche betroffen sein. Der frühere Eigentümer, Oligarch Oleg Deripaska, hatte das Hotel seinem Cousin verkauft – Deripaska selbst fällt als Oligarch seit April unter die EU-Sanktionen.

Mit dem siebten Sanktionspaket der EU von vergangener Woche ist jetzt auch der Cousin von Oleg Deripaska, Pawel Jesubow, auf der Liste. Somit sind auch seine Vermögenswerte einzufrieren. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat laut Innenministerium nach dem Inkrafttreten der Sanktionen zuständige Gerichte in Vorarlberg darüber informiert.

Im Grundbuch seien die Sanktionen gegen ihn aber noch nicht vermerkt. Beim Bezirksgericht Bludenz sei noch kein diesbezügliches Schreiben eingelangt.

Deripaska übertrug Cousin „erhebliche Vermögenswerte“

Deripaska, der ein wichtiger Lieferant von Waffen und militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte sei, habe seinem Cousin Jesubow „erhebliche Vermögenswerte“ übertragen, heißt es genauer.

Darunter, über die im Eigentum von Jesubow stehende russische Holdinggesellschaft Gost Hotel Management, auch ein Hotel in Lech, heißt es im Sanktionsbeschluss.

Besitzerstruktur erinnert an Matrjoschka-Puppe

In öffentlichen Firmenbüchern selbst lässt sich Jesubows Eigentümerschaft des Hotel Aurelio nicht unmittelbar belegen. Die Besitzerstruktur erinnert an eine russische Matrjoschka mit zumindest sechs Puppen: Das Lecher Hotel gehört der österreichischen Aurelio GmbH & Co. KG, die ihrerseits der zypriotischen Dornton Limited gehört.

Letztere steht im Eigentum der im Sanktionsbeschluss genannten Gost Hotel Management, die der russischen GmbH Ewoljuzija gehört, die selbst der russischen GmbH Polarjon gehört, die ihrerseits wiederum im Besitz der russischen Aktiengesellschaft Tensor steht. Wer die Aktien dieser AG hält, scheint im russischen Firmenregister nicht auf.