Asfinag-Mitarbeiter sammeln Müll aus dem Straßengraben
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Umwelt

Müll an der Autobahn nimmt wieder zu

Trotz pandemiebedingt geringerem Verkehrsaufkommen nimmt der entlang der Autobahn A14 weggeworfene Müll inzwischen wieder zu, teilt die Autobahngesellschaft ASFINAG mit. Sorgen bereite vor allem die zunehmende Menge achtlos weggeworfenen Abfalls, der auch ein Verkehrsrisiko darstelle.

335 Tonnen Müll mussten im Vorjahr in Vorarlberg an der Autobahn eingesammelt werden – ein leichter Anstieg trotz pandemiebedingt geringerem Verkehrsaufkommen. Und auch für heuer zeige der Trend klar nach oben, so ASFINAG-Sprecher Alexander Holzedl: „Die erste Zwischenbilanz noch vor dem Reisesommer zeigt einen Anstieg um etwa fünf Prozent.“

Achtlos weggeworfener Müll bereitet Sorge

Die leicht gestiegene Menge Müll in den dafür vorgesehenen Kübeln ist aber das kleinere Problem. „Sorgen bereitet uns das immer größer werdende Volumen des achtlosen weggeworfenen Abfalls“, sagt ASFINAG-Umweltexperte Heimo Berghold.

Im mehr als 90 Kilometer langen Vorarlberger Autobahnnetz müssen rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zwei Autobahnmeistereien (Hohenems, St. Jakob) immer wieder zum Müllsammeln eingesetzt werden. Die Kosten dafür belaufen sich allein in Vorarlberg auf über 400.000 Euro im Jahr.

ASFINAG Mitarbeiterin sammelt Müll entlang der Autobahn
ASFINAG
Der achtlos weggeworfene Müll muss mühsam händisch aufgesammelt werden

PET-Flaschen werden zu Wurfgeschossen

Insbesondere PET-Getränkeflaschen und Jausenverpackungen werden oft direkt neben den dafür vorgesehenen Müllcontainern einfach auf den Boden oder sogar aus dem fahrenden Auto geworfen. Letzteres ist zusätzlich ein erhebliches Risiko für die Verkehrssicherheit, weil aufgewirbelte Gegenstände leicht zu Wurfgeschossen werden können.

Dazu kommen immer wieder illegale Ablagerungen von Hausmüll oder Bauschutt. Zum Teil landen auch ganze Möbel, Autoreifen oder andere derartige Gegenstände neben den Strecken, etwa um sich die Müllentsorgungsgebühr zu sparen, oder weil es einfach bequemer ist.

Gefährliches Aufsammeln entlang der Strecke

Die illegale Entsorgung von Abfall bedeutet aber auch mühsame Arbeit für die Mitarbeitenden der ASFINAG. Schließlich muss etwa ein Viertel des gesamten Müllaufkommens händisch aufgesammelt werden. „Das verursacht unnötige, gefährliche Arbeitseinsätze neben der Strecke und natürlich auch Kosten“, so Holzedl.

Ein Müllsammelfahrzeug der ASFINAG
ASFINAG
Das Einsammeln des Mülls verursacht enorme Kosten – vor allem, wenn er einfach aus dem Autofenster geworfen wird

Trinkbrunnen zum Wiederbefüllen der Flaschen

Deshalb versucht die Autobahngesellschaft mit Initiativen gegen die Vermüllung vorzugehen. Zuletzt wurde auf Anzeigetafeln mit dem Slogan „Ich bin eine Autobahn, kein Mistkübel“ darauf hingewiesen. Um das Problem der Wegwerfflaschen zu verkleinern, hat die ASFINAG auch alle Rastplätze mit extra gekennzeichneten Trinkwasserbrunnen ausgestattet, bei denen man seine eigene Trinkflasche auffüllen kann oder dazu animiert wird, dadurch eine bereits vorhandene Kunststoffflasche zumindest wiederzuverwenden.

Die „Müll-Hitliste“ 2021 nach Bundesländern

  • 1.900Tonnen in Niederösterreich
  • 1.415 Tonnen in der Steiermark
  • 1.325 Tonnen in Oberösterreich
  • 1.100 Tonnen in Tirol
  • 740 Tonnen in Kärnten
  • 565 Tonnen in Salzburg
  • 480 Tonnen im Burgenland
  • 335 Tonnen in Vorarlberg
  • 25 Tonnen in Wien