Von 2019 auf 2020 war der Absatz an Jahreskarten um 6,5 Prozent eingebrochen. Vor allem das neue Klimaticket habe sich jedoch großer Beliebtheit erfreut, berichtete am Freitag VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand.
Bilanz-Pressekonferenz von VMobil
Übervolle Züge, zuwenig Rad-Abstellplätze und nicht zuverlässige Sitzplatz-Buchungen. Nach zwei Jahren Pandemie läuft der öffentliche Verkehr in Vorarlberg wieder wie zuvor – und das sorgt eben für solche Kritik. Dazu kommt noch das lange Warten auf zusätzliche Zuggarnituren. Doch das soll sich alles heuer noch bessern, hieß es bei der Bilanz-Pressekonferenz von VMobil.
18.633 Klimatickets bereits verkauft
In den ersten drei Monaten nach Verkaufsstart im vergangenen Oktober seien 18.633 Klimatickets (2.596 Klimatickets Ö, 16.037 Klimatickets Vorarlberg) verkauft worden. Die Steigerung zum Vergleichszeitraum 2020 mache 24 Prozent aus, so Hillbrand. Für das heurige Jahr zeichne sich ein weiterer Anstieg der Verkaufszahlen ab, freute sich der Geschäftsführer.
Öffi-Tickets werden ab nächstem Jahr teurer
Der Vorarlberger Verkehrsverbund wird die Ticketpreise im Jänner 2023 um zwei Prozent erhöhen. „Wir passen die Ticketpreise eigentlich jedes Jahr an, so wird es auch nächstes Jahr im Jänner sein. Aber wir geben selbstverständlich nicht die vollen Energiepreise, die uns treffen, auch an die Kunden weiter,“ sagt Hillbrand.
24 Millionen Kilometer zurückgelegt
Im öffentlichen Verkehr in Vorarlberg wurden 2021 landesweit 24 Millionen Linienkilometer geleistet – 19 Millionen Kilometer legten die 368 Linienbusse zurück, fünf Millionen Kilometer die 29 Zuggarnituren der ÖBB und der Montafonerbahn.
Der Erlös aus den Fahrkartenverkäufen inklusive Schüler-Freifahrt lag 2021 bei rund 44,4 Mio. Euro, das entsprach etwa 34 Prozent des Finanzbedarfs für den öffentlichen Verkehr in Vorarlberg. Bund (25,3 Prozent), Land (21,8 Prozent) und Gemeinden (18,8 Prozent) steuerten die fehlenden 66 Prozent auf rund 140 Millionen Euro bei.
Einführung dreistelliger Liniennummern
Im Dezember werden mit dem Fahrplanwechsel dreistellige Bus-Liniennummern eingeführt. Grund dafür ist, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Linien dazugekommen sind und Nummern teilweise doppelt vergeben werden mussten. Das bedeutet, dass zukünftig nicht mehr in mehreren Stadt- und Ortsbussen im Land die gleiche Liniennummer zu finden sein wird.
Der Aufbau der dreistelligen Linienbezeichnung wird einem für ganz Vorarlberg gültigem Schema folgen. Die erste Ziffer der Liniennummer wird dann auf die Region verweisen:
• 1xx = Unterland (Bregenz, Lindau, Rheindelta, Leiblachtal, Pfänder)
• 2xx = Unterland (Hofsteiggemeinden, Dornbirn, Lustenau)
• 3xx = Mittleres Rheintal (Hohenems, Götzis, Kummenberg)
• 4xx = Oberes Rheintal (Vorderland, Feldkirch)
• 5xx = Walgau, Walsertal, Brandnertal, Bludenz
• 6xx = Montafon
• 7xx = Klostertal, Arlberg, Lech
• 8xx = Bregenzerwald, Damüls
Im Herbst ist eine Info-Kampagne geplant, die die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger über die einzelnen Änderungen informieren wird.