Im Gebiet der Nagelfluhkette oberhalb von Hittisau nahe der Loch-Alpe ist der vom Aussterben bedrohte Apollofalter noch zu finden. Naturparkmanagerin Carola Bauer und Biologe Alexander Feurle erforschen die Apollofalterpopulation in dieser Gegend schon seit sechs Jahren: Vor allem die weiten Südhänge im Naturpark, die bereits ab Februar schneefrei sind, kommen dem Schmetterling zugute, sagt Bauer. So kann die Raupe bereits im Februar schlüpfen und sich vom Mauerpfeffer ernähren. Im Juli wird die Raupe dann zum Schmetterling, gerade zur rechten Zeit, denn dann blüht auch die Kratzdistel – das Lieblingsfutter des Apollofalters.
Kratzdistel unverzichtbare Nahrungsquelle
Auch wenn die Kratzdistel mit ihren spitzigen Dornen bei Weidetieren und dementsprechend auch bei den Landwirten nicht besonders beliebt ist – für alle möglichen Blütenbesucher ist sie eine unverzichtbare Nahrungsquelle, sagt Feurle. Die Kratzdistel hat sehr viele Röhrenblüten, randvoll mit Nektar, davon profitieren nicht nur die Langrüssler wie zum Beispiel der Schmetterlinge, die tief reinkommen, sondern auch kurzrüsslige Arten, so Feurle.
Speziell Schmetterlinge sind auf die Kratzdistel und ihren aminosäurehaltigen Nektar angewiesen, denn damit produzieren sie nachweislich mehr Eier. Einen wichtigen Beitrag leiste auch der Landwirt im Naturpark, sagt Bauer. Er schwendet die Felsen, damit die Raupe gut überleben kann und lässt auch die Disteln auf den Wiesen stehen.
Disteln: Unverzichtbare Nahrungsquelle für Falter
Disteln gelten als Unkraut und haben einen schlechten Ruf. Dabei sind viele Distel-Arten wichtig für Insekten, zum Beispiel für Wildbienen und auch für Schmetterlinge. Für den Apollo-Falter ist die Kratzdistel überlebenswichtig. Das zeigt ein Forschungs-Projekt oberhalb von Hittisau.
Zur Erhaltung des Apollofalters und der Artenvielfalt gilt es also, auch auf die Erhaltung der Kratzdistel zu achten. Auch Gartenbesitzer können einen aktiven Beitrag zum Artenschutz leisten, indem sie ebenfalls Disteln stehen lassen, so Feurle.