„Es liegt ein Projekt vor, das aus Sicht der Infrastruktur gut machbar sei, aber von niemanden akzeptiert wird, das heißt, es ist nicht durchsetzbar“, sagt Rhomberg, nachdem am Montag das Zwischenergebnis einer Variantenstudie präsentiert wurde.
Aus Sicht der ÖBB sei es verständlich, dass sie auf die oberirdische Variante setzen. Sie würde aber auf Kosten der Lebensqualität der Region gehen, sagt Rhomberg. Die Güterverkehrszüge würden dann während der Nacht durch die Stadt donnern: „Das kann es einfach nicht sein.“
Diskussion um Ausbau der Bahn
Bahnbauspezialist Hubert Rhomberg sieht eine „S18 auf Schiene“ sollte die oberirdische Variante kommen. Politik müsse sich mit der Bevölkerung für einen Ausbau unterirdisch aussprechen.
Auch die Aussage in der Studie, dass 120 Gebäude für die Unterflurvariante weichen müssten, ist für Rhomberg nicht nachvollziehbar. Er zweifelt daran, dass es notwendig ist, ein so massives Baufeld zu öffnen, um eine Unterflurvariante zu bauen.
Laut Zwischenbericht hat der oberirdische Bahnausbau finanzielle und zeitliche Vorteile. Für die ÖBB ist aber noch nichts fix. Diese Variantenstudie zeige technisch auf, was zu welchem Preis und mit welchem Aufwand möglich sei. Auf dieser Basis werde man nun weitere Diskussionen führen, sagt ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair.
Planung und Bau dauern zehn Jahre
Die Zeit, für welche Variante auch immer, wird knapp – Planung und Bau werden um die zehn Jahre dauern. „Was es jetzt braucht, ist eine klare Entscheidung der Landesregierung, der Gemeinden, der Bürger zusammen, wir wollen eine Unterflurvariante und dann reden wir darüber, wie wir sie möglichst wirtschaftlich bauen und organisieren können“, sagt Rhomberg.
Ausbau der Schienenkapazität notwendig
Vorarlbergs Wirtschaft braucht in den nächsten Jahrzehnten dringend einen Ausbau der Schienenkapazität, um ihre Güter zu bewegen. Geplant ist der Ausbau zwischen Wolfurt und Lochau. In einer Studie, die seit Montag auf dem Tisch liegt, wurden drei Varianten geprüft: Oberirdisch, unterirdisch und eine Hybrid-Variante, die zum Teil unter der Erde wäre. Die Bürgermeister entlang der Strecke wollen eine Unterflurvariante, die ÖBB sehen Vorteile in der Oberflurvariante. Festlegen will sich aber noch keiner. Auch Mobilitätslandesrat Daniel Zadra (Grüne) will nun eine offene Diskussion.